Richtfest für den Neubau der Chemischen Institute auf dem Campus Riedberg

Die Entwicklung des naturwissenschaftlichen Campus Riedberg der Frankfurter Goethe-Universität macht einen großen Schritt nach vorne: Beim traditionellen Richtfest konnte heute der Abschluss des Rohbaus für den ersten Bauabschnitt der Chemischen Institute inklusive einer neuen Technikzentrale gefeiert werden. Rund 90 Millionen Euro werden in den Neubau investiert, finanziert aus dem Hochschulbauprogramm HEUREKA der Hessischen Landesregierung. Die Übergabe des fertigen Gebäudes an die Universität plant der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH) für den Herbst 2026.

Finanzminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz: „90 Millionen Euro für einen Neubau ist – nicht nur in Zeiten klammer öffentlicher Kassen – viel Geld. In den Campus Riedberg hat das Land über das Hochschulbauprogramm HEUREKA seit 2007 sogar schon rund 350 Millionen Euro investiert – in die Goethe-Universität insgesamt fast eine Milliarde Euro. Es sind astronomische Summen – und doch mit Sicherheit gut investiertes Geld. Denn der Neubau der Chemischen Institute mit neuer Technikzentrale ist ein Meilenstein für den Campus Riedberg. In den vergangenen Jahren hat der Campus bereits eine beachtliche Entwicklung genommen und nennt sich zu Recht eine Science City, denn hier hat die Wissenschaft wirklich ein Zuhause gefunden. Das alte Gebäude des Fachbereichs Chemie ist indessen in die Jahre gekommen. Mit dem neuen Institutsgebäude auf dem modernsten Stand der Technik schaffen wir deshalb die Voraussetzung für weitere Jahrzehnte herausragender Forschung und Lehre hier in Frankfurt – und das ist mit Sicherheit eine gute Investition in die Zukunft unseres Landes.“

Wissenschaftsminister Timon Gremmels: „Die chemische Forschung hat im Rhein-Main-Gebiet traditionell einen hohen Stellenwert. Die Goethe-Universität kooperiert bei der Ausbildung ihrer Studierenden mit führenden Unternehmen der chemischen und der pharmazeutischen Industrie. Mit der Fertigstellung der Chemischen Institute nach weiteren Bauabschnitten und dem Institutsgebäude für Informatik und Mathematik, der sich ebenfalls gerade im Bau befindet, kommt die Universität ihrem Ziel, die naturwissenschaftlichen Fächer auf dem Campus Riedberg zusammen zu führen, einen großen Schritt näher. Die Voraussetzungen für hochklassige Lehre und Forschung am Campus Riedberg als Hochschulstandort werden weiter verbessert und die „Science City Riedberg“ ist dann vonseiten der Universität aus komplett.“

Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff: „Mit dem Bau des Chemiegebäudes vor rund 50 Jahren wurde der Grundstein für den neuen naturwissenschaftlichen Campus auf dem Riedberg gelegt. Dass wir jetzt kurz vor der Vollendung eines neuen hochmodernen Baukomplexes für unsere Chemie stehen, zeigt, wie zukunftsfähig Forschung, Lehre und Wissenstransfer in der neuen Science City Riedberg waren und sind. In diesem Neubau wird wie bislang auf internationalem Niveau interdisziplinär geforscht werden – mit allen anderen Fächern auf dem Campus Riedberg wie auch mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Aber dafür brauchen wir eben genau das – moderne Infrastrukturen, die wir jetzt Dank dem HEUREKA-Programm des Landes Hessen erhalten. Moderne Infrastrukturen sind die Grundvoraussetzung für exzellente Grundlagenforschung. Und sie sind die Basis für Innovationen am Standort, für weltweite Vernetzung zur Stärkung der Internationalität der Region und für moderne Lehre zur Ausbildung zukünftiger Fachkräfte.“

LBIH-Direktor Thomas Platte: „Der 1. Bauabschnitt umfasst den westlichen Gebäudeteil mit der angrenzenden unterirdischen Technikzentrale. Der Baukörper wird südlich der Mensa errichtet, als Gegenstück zum Bestandsbau der Chemie. Einen Ausblick auf die zukünftigen Aufgaben gibt das Projekt auch schon, denn die unterirdische Technikzentrale bildet das Bindeglied zu dem späteren 2. Bauabschnitt.“

In dem neuen Gebäude der Chemischen Institute entstehen unter anderem flexible Forschungsflächen für Mehrzweckpraktika, ein Chemikalienlager und spezielle Labore für anorganische und analytische Chemie und für organische Chemie und chemische Biologie. Die Nutzfläche des viergeschossigen Gebäudes beträgt insgesamt 6711 Quadratmeter. Um alle erforderlichen Nutzungen unterzubringen, ist noch ein zweiter Bauabschnitt geplant. 

Lange war das 1973 errichtete, alte Gebäude des Fachbereichs Chemie das einzige auf dem Campus, der früher noch Niederursel hieß. Erst in den 1990er Jahren wurde auch das Biozentrum an dem Standort errichtet. Im Zuge der Aufgabe des Campus Bockenheim und der nachfolgenden Standortneuordnung verbunden mit dem Hochschulbauprogramm HEUREKA wurde der Campus Riedberg mit der Ansiedlung vieler weiterer Einrichtungen zum naturwissenschaftlichen Zentrum der Goethe-Universität. In mehreren Neubauten folgten unter anderem der Fachbereich Physik (2005), die Geowissenschaften (2007), die Werkstattzentrale (2009), das Biologicum (2011) und der Forschungsbau Höchstfeld-Spektroskopie zur Untersuchung makromolekularer Komplexe (2023). Darüber hinaus wurden viele weitere Forschungsinstitute (unter anderem das Max-Planck-Institut für Hirnforschung, das Max-Planck-Institut für Biophysik, das Frankfurt Institute for Advanced Studies und das Frankfurter Innovationszentrum Biotechnologie) und außeruniversitäre Einrichtungen wie Studierendenwohnheime auf dem Campus angesiedelt.

Das 2007 von der Landesregierung gestartete Investitionsprogramm HEUREKA steht für Hochschul- Entwicklungs- und Umbauprogramm: RundErneuerung, Konzentration und Ausbau von Forschung und Lehre in Hessen. Mit einem Volumen von insgesamt 5,7 Milliarden Euro bis 2031 zur Finanzierung von Bauprojekten schafft es langfristige Planungssicherheit für Hessens Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Kunsthochschulen.

Ursprünglich wurden Richtfeste zur Fertigstellung des zimmermannsmäßigen Dachstuhls gefeiert. Heute findet das Richtfest üblicherweise dann statt, wenn der Rohbau eines Gebäudes fertiggestellt ist. Traditionell findet es auf der Baustelle und während der Arbeitszeit statt, weil hier Handwerker und Bauherr die Fertigstellung eines bedeutenden Arbeitsschrittes gemeinsam feiern. Dieser Tradition folgen das Land Hessen und der LBIH als Bauherren. Gleichzeitig ist das Richtfest auch für die späteren Nutzerinnen und Nutzer des Gebäudes und für die beteiligten Planungsbüros ein guter Grund zu feiern.

Quelle: Pressemitteilung Hessisches Ministerium der Finanzen

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