Der Campus Westend der Goethe-Universität erhält einen Neubau, der den Umzug der letzten noch auf dem Campus Bockenheim verbliebenen geisteswissenschaftlichen Fächer auf den Hauptcampus ermöglicht. Hessens Wissenschaftsminister Boris Rhein, Staatssekretär Dr. Martin J. Worms, Universitätspräsidentin Prof. Birgitta Wolff und der Direktor des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen Thomas Platte setzten heute gemeinsam den ersten Spatenstich des Bauprojektes am nordöstlichen Rand des Campus im Stadtteil Westend-Nord. Die Gesamtbaukosten des Projekts liegen bei ca. 102 Millionen Euro.
„Mit dem Neubau führen wir den Ausbau des Campus Westend fort und treiben so die Standortneuordnung und -entwicklung der Goethe-Universität tatkräftig voran“, so Wissenschaftsminister Boris Rhein. „Die Investition in Höhe von 102 Millionen Euro aus dem Hochschulbauprogramm HEUREKA und dem Programm Hochschulpakt 2020-Invest Phase III ermöglicht den Bau eines modernen Gebäudes, das den Campus bereichert und in dem der Fachbereich Sprach- und Kulturwissenschaften seine Institute vereinen kann. Das schafft kurze Wege und noch intensiveren Austausch. Mit dem Hochschulbauinvestitionsprogramm HEUREKA fördern wir die Modernisierung und den Ausbau der baulichen Infrastruktur mit einem Gesamtbetrag in Höhe von 4 Milliarden Euro bis zum Jahr 2026. Der Bauboom, den unser Programm an den Hochschulen ausgelöst hat, zeigt sich auch ganz deutlich an der Goethe-Universität: Auf dem Campus Riedberg werden die Chemischen Institute neu aufgebaut. Mit der Planung eines ersten Bauabschnitts für die Chemie wird nun begonnen. Für den Fachbereich Informatik und Mathematik, der sich noch auf dem Campus in Bockenheim befindet und auf den Campus Riedberg umziehen wird, wird Mitte November 2018 über die Entwürfe des Architektenwettbewerbs entschieden. Die Goethe-Universität bleibt also in Bewegung“, so Wissenschaftsminister Boris Rhein abschließend.
„Unser Fachbereich ‚Sprach- und Kulturwissenschaften‘ ist in Forschung und Lehre so eng und weiter zunehmend mit den anderen geisteswissenschaftlichen Fachbereichen verbunden, dass es höchste Zeit wird, auch die räumliche Nähe wieder herzustellen. Dadurch werden auch für Studierende Wege verkürzt. Der Spatenstich ist ein schöner symbolischer Ausdruck für die nun konkret werdende Erwartung, auch wieder räumlich auf engste verbunden und vernetzt zu sein. Darauf freuen wir uns sehr!“, betonte Universitätspräsidentin Prof. Birgitta Wolff beim Spatenstich.
Im Neubau werden Institute des Fachbereichs 09 der Sprach- und Kulturwissenschaften (u.a. Kunstgeschichte, Kunstpädagogik, Musikwissenschaften, außereuropäische Sprachen, Empirische Sprachwissenschaften) und das Dekanat untergebracht sein. Die im Augenblick noch über den Campus Bockenheim verteilten Bestände des Fachbereichs werden in einer zu einem Studienzentrum weiterentwickelten Bereichsbibliothek zusammengeführt. Darüber hinaus wird das Gebäude auch zentralen Einrichtungen der Universität (Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung, Philosophische Promotionskommission, Teile des Hochschulrechenzentrums etc.) und des Studentenwerkes Platz bieten; ferner sind auch eine Cafeteria, ein teilbarer Hörsaal für 700 Personen sowie eine Tiefgarage vorgesehen.
Zu den Besonderheiten des Gebäudes von BLK2 Böge Lindner K2 Architekten PartG mbH Hamburg gehört eine zweischichtige Außenfassade aus Naturstein in zwei Farbtönen. Die gesamte Nutzfläche des Gebäudes beläuft sich auf 20.216 Quadratmeter, das Baugrundstück hat eine Größe von 11.342 Quadratmeter. Finanziert wird der Neubau im Rahmen des HEUREKA-Hochschul-Investitionsprogramm und des von Land und Bund gemeinsam aufgelegten „Hochschulpakt-2020-Investitionsprogramms“. Die Fertigstellung des Gebäudes wird voraussichtlich August 2021 erfolgen, der Einzug Ende 2021.
Zum 3. Bauabschnitt des Campus Westend gehört ebenfalls neben dem bereits realisierten Seminarhaus auch der Neubau des Studierendenhauses. Im Rahmen der Standortneuordnung und –entwicklung verlässt die Goethe-Universität fast vollständig ihren historischen Gründungsstandort in Bockenheim. An dessen Stelle wird der so genannte „Kulturcampus“ errichtet. Der Neubau auf dem Campus Westend macht die Aufgabe des Juridicums, der Neuen Mensa und der Kunstpädagogik möglich.
Quelle: Pressemitteilung vom 17. Oktober 2018