Exzellenz als Auftrag

Die Goethe-Universität feiert zwei Exzellenzcluster – und will mit RMU Exzellenzverbund werden

Exzellenz, das sind bahnbrechende Ideen, konsequente Zusammenarbeit und der Mut, unbekannte Pfade zu betreten. Die Goethe- Universität Frankfurt erlebt dies aktuell eindrucksvoll mit der erfolgreichen Förderung ihrer Clusterprojekte SCALE und CPI durch die Exzellenzstrategie von Bund und Ländern. Ihre Vision ist ein tieferes Verständnis zellulärer Prozesse und innovativer Therapien für Herz- und Lungenerkrankungen. Gemeinsam mit den Partneruniversitäten in Mainz und Darmstadt geht Frankfurt nun in die nächste Runde des Wettbewerbs – die Rhein-Main- Universitäten (RMU) wollen den Status als Exzellenzverbund erreichen.

Eine Zelle im Umbau.
Wenn Zellen im Umbau sind: Bis auf die Mikroebene der Atome können Zellen heute erforscht werden – dank moderner bildgebender Verfahren. Im Forschungsprojekt SCALE sollen mithilfe jüngster technologischer Fortschritte Krankheiten besser verstanden werden. © Ivan Ingersoll

Es ist nicht allein ein Sieg im Wettbewerb der Ideen – es ist ein Versprechen an die Zukunft: Mit SCALE – SubCellular Architecture of LifE – und dem Cardio- Pulmonary Institute (CPI) überzeugten gleich zwei Konzepte aus Frankfurt. »Die vielen Stunden Arbeit und die klugen Gedanken, die in die Projekte und Anträge geflossen sind, haben sich voll ausgezahlt«, betont Präsident Prof. Enrico Schleiff. Die beiden Exzellenzcluster werden ab 2026 gefördert beziehungsweise weiter gefördert: CPI ist bereits seit 2006 in der Exzellenzförderung.

Präzision auf Zellnivau: SCALE dechiffriert das Leben

SCALE hat das Ziel, das innere Leben menschlicher Zellen digital in bisher höchster Auflösung nachzubauen. Das klingt ambitioniert, doch die Konsequenzen könnten revolutionär sein: Der Bau eines digitalen Abbildes menschlicher Zellen eröffnet ungeahnte Möglichkeiten, die Natur besser zu verstehen und neue Therapien digital zu testen. Beteiligt sind an SCALE renommierte Institute wie das Max-Planck-Institut für Biophysik, das Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) und die Universität des Saarlandes.

CPI: Medizinisch relevant, klinisch konkret

Das zweite Cluster, das Cardio-Pulmonary Institute, beschäftigt sich mit Herz- und Lungenerkrankungen – Volkskrankheiten, deren Behandlung durch demografische und ökologische Faktoren immer komplexer wird. CPI verbindet fortschrittlichste Datenanalyse mit klinischer Forschung, um präzise Therapien für Patienten zu entwickeln. Dabei sollen Erkenntnisse gewonnen werden, wie Herz und Lunge interagieren und wie Alter sowie Umwelteinflüsse diese Kommunikation verändern – um völlig neue Wege in Prävention und Therapie zu eröffnen. Wertvolle Partner hierbei sind die Justus-Liebig-Universität Gießen und das Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung.

Exzellenz als Verbund starker Partner

Die Förderung solcher Exzellenzcluster ist mehr als die Wertschätzung außergewöhnlicher Leistungen. Sie ist auch Auftrag und Verpflichtung. Prof. Bernhard Brüne, Vizepräsident für Forschung, weiß, dass mit dem Erfolg die eigentliche Arbeit beginnt: »Eine Atempause wird es kaum geben. Jetzt beginnt die intensive Vorbereitung auf die Bewerbung der Rhein- Main-Universitäten um den Titel einer Exzellenzuniversität.«

Dieses ehrgeizige Vorhaben verbindet die Goethe-Universität mit ihren Partnern der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und Technischen Universität Darmstadt. »Wir sind überzeugt, dass das Potenzial der drei Universitäten in dieser starken Wissenschaftsregion noch lange nicht ausgeschöpft ist«, sagt Schleiff. Exzellenz als Verpflichtung – das heißt, Forschung voranzutreiben und gesellschaftlich wirksame Lösungen zu entwickeln. Die Bewerbung der Rhein-Main- Universitäten steht für diesen Anspruch: Exzellenz als Auftrag für Wissenschaft, Gesellschaft und Zukunft.

Autorin: Heike Jüngst

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