Professor Caroline Fohlin, Emory University, USA, übernimmt in diesem Jahr die Gastprofessur für Finanzgeschichte am House of Finance der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Die Gastprofessur wurde der Goethe-Universität im Jahr 2014 vom Bankhaus Metzler und der Edmond de Rothschild Gruppe aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums der Universität gestiftet.
Caroline Fohlin verbindet in ihrer Forschung historische Analysen mit aktuellen Methoden der Finanzökonomie und widmet sich dabei heutigen wirtschaftspolitischen Fragestellungen. Inhaltliche Schwerpunkte sind etwa die langfristige Entwicklung von Finanzmärkten, ‑institutionen und -systemen sowie die Frage, wie sich die Organisation von Finanzinstituten auf deren Leistung sowie auf Faktoren wie das wirtschaftliche Wachstum auswirkt. Auch das deutsche Finanzsystem ist Gegenstand ihrer Forschung. So hat sie beispielsweise auf Basis neuer Datensammlungen nachgewiesen, dass die Aktienmärkte in Deutschland vor dem Ersten Weltkrieg eine viel bedeutendere und erfolgreichere Rolle gespielt haben als bisher angenommen und dass sich die Verflechtung von Führungsgremien in Banken und Unternehmen erst spät entwickelt und die Unternehmensergebnisse nicht wesentlich beeinflusst hat. Zuletzt hat sie sich mit der Entwicklung des New York Stock Exchange vor der großen Depression beschäftigt.
Fohlin hat von 2005 bis 2015 an der Johns Hopkins University in Baltimore, USA, gelehrt und davor am California Institute of Technology. 1994 hat sie ihren Ph.D. in Economics an der University of California in Berkeley erworben.
Während ihres Aufenthalts an der Goethe-Universität im Sommersemester 2016 wird Caroline Fohlin im Ph.D.-Programm der universitären Graduiertenschule GSEFM im House of Finance unterrichten. Darüber hinaus wird am 17. Juni 2016 im Rahmen der Gastprofessur eine internationale Forschungskonferenz zum Thema vergleichende Finanzsystemgeschichte stattfinden.
Die Stiftungsgastprofessur für Finanzgeschichte wird in diesem Jahr zum zweiten Mal besetzt. Im Rahmen der Gastprofessur werden ausgewiesene Experten der bank- und finanzhistorischen Forschung aus dem In- und Ausland eingeladen, Wissenschaftlern, Studierenden und der interessierten Öffentlichkeit in Frankfurt Einblicke in ihre Forschungsinhalte und -methoden zu geben. Kooperationspartner sind das LOEWE-Zentrum SAFE im House of Finance und das Institut für bankhistorische Forschung. Erster Gastprofessor war im Jahr 2015 Benjamin M. Friedman, William Joseph Maier Professor of Political Economy an der Harvard University.
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Informationen: Dr. Muriel Büsser, E-Mail: buesser@hof.uni-frankfurt.de, Tel: 069 798 34006
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Quelle: Pressemitteilung vom 21. April 2016
Autorin: Muriel Büsser