Wie können Hochschulen mit neuen Lerntechnologien weiterentwickelt werden? Antworten auf diese Frage sucht jetzt ein neues Projekt in Frankfurt am Main: Die Goethe-Universität und das Deutsche Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) erstellen gemeinsam ein Konzept, um die digitalen Möglichkeiten für das Lernen und Lehren an der Frankfurter Universität besser nutzen zu können. Die Entwicklung dieser „Roadmap“ erfolgt in einem mehrstufigen, wissenschaftlich fundierten Prozess. Von den Ergebnissen erhoffen sich die Projektpartner eine Signalwirkung für ganz Hessen – und darüber hinaus.
Projektleiter Professor Dr. Hendrik Drachsler beschreibt die Ausgangslage: „Im Bereich der digitalen Bildung ist Deutschland – von einigen Leuchtturmprojekten einmal abgesehen – nicht so stark aufgestellt wie einige andere europäische Länder.“ Estland, die Niederlande, Schweden und Großbritannien seien da weiter, erläutert der vom DIPF und der Goethe-Universität gemeinsam berufene Professor für Informatik mit dem Schwerpunkt Educational Technologies. „An den dortigen Schulen und Universitäten werden 3-D-Drucker, mobile Endgeräte, Augmented Reality und Datenvisualisierungen regelmäßig und zielführend eingesetzt, um das Lernen und Lehren nachhaltig zu unterstützen“, so Drachsler.
Das neue Projekt soll solche Möglichkeiten nun auch für die Goethe-Universität erschließen. In einem ersten Schritt entwickelt das Team des DIPF und der Universität sogenannte Personas. Dabei handelt es sich um fiktive Prototypen von künftigen Nutzerinnen und Nutzern von Lerntechnologien an der Universität. Sie dienen als Vorlage für Entwicklungsbedarfe. Anschließend wird eine Studie mit Expertinnen und Experten Erfolgskriterien erfassen, bewerten und systematisieren. Verschiedene Workshop-Formate dienen dann dazu, Grundzüge eines Gesamtkonzepts für die digitale Bildung an der Universität zu formulieren sowie schnell erreichbare Möglichkeiten und langfristige Herausforderungen zu identifizieren. In diese Ausarbeitung fließt auch Know-how aus der Bildungspolitik und der internationalen Fachwelt.
Den Abschluss bildet eine groß angelegte Konferenz, die für Mitte 2019 geplant ist. Sie dient dazu, die Ergebnisse zusammenzufassen und als Fahrplan bis zum Jahr 2025 festzuhalten. Dieser Roadmap-Bericht wird dann als Empfehlung dem Präsidium der Universität übergeben. „Langfristig zielt das Projekt darauf ab, das Land Hessen unter Leitung der Goethe-Universität zu einem Vorreiter in Sachen digitaler Bildung im 21. Jahrhundert zu machen“, blickt Professor Drachsler voraus.
Das Projekt trägt den Titel DELTA (Toward Digital Education with Modern Learning Technologies and Assessment Approaches). Es wird vom Johanna Quandt-Jubiläumsfonds mit insgesamt 183.000 Euro gefördert. An dem Vorhaben sind außer Professor Drachsler unter anderem Prof. Dr. Udo Kebschull (Fachbereich 12 der Universität: Informatik und Mathematik), Prof. Dr. Detlef Krömker (Fachbereich 12), Prof. Dr. Frank Goldhammer (DIPF und Fachbereich 05: Psychologie und Sportwissenschaften) und Prof. Dr. Holger Horz (Fachbereich 05) sowie Dr. Stephanie Dinkelaker und Dr. Jeannette Schmid, Referentinnen des Präsidialbüros der Universität, beteiligt. Bei Interesse an dem Projekt steht das Team für Rückfragen jederzeit zur Verfügung. DELTA ist ein gutes Beispiel für die fortschrittlichen wissenschaftlichen Arbeiten, die das DIPF und die Goethe-Universität seit vielen Jahren gemeinsam angehen.
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Das DELTA-Projekt in der Übersicht gibt es hier »
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