Wie die Versorgung von Patient:innen verbessert werden kann, die ins Krankenhaus gehen oder dort entlassen werden, will eine Studie der Goethe-Universität herausfinden. Dafür suchen Wissenschaftlerinnen des Instituts für Allgemeinmedizin ältere Studienteilnehmer:innen, die selbst von zwei oder mehr chronischen Krankheiten betroffen sind und regelmäßig mehrere Medikamente einnehmen. Alternativ können auch Angehörige solcher Patient:innen an der Studie teilnehmen, wenn sie sich um deren medizinische Angelegenheiten kümmern.
Es läuft zuweilen nicht alles glatt, wenn ältere Patientinnen und Patienten mit chronischen Krankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, chronische Lungenerkrankungen oder Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems wie Arthritis oder Arthrose in ein Krankenhaus eingewiesen werden müssen. Meist nehmen die Patienten mehrere Medikamente gleichzeitig ein, weil sie an verschiedenen Krankheiten leiden. Da in der Regel kein direkter Kontakt zwischen Hausarztpraxis und Krankenhaus besteht, müssen die Patient:innen oder ihre Angehörigen im Krankenhaus ihre derzeitige Medikation mitteilen – das ist insbesondere unter dem Stress einer akuten Verschlechterung ihrer Krankheiten nicht immer einfach. Auch nach der Entlassung aus dem Krankenhaus treten im Übergang zur Betreuung durch die Hausarztpraxis immer wieder Schwierigkeiten mit der Medikamentierung auf. So erhalten Patient:innen zuweilen im Krankenhaus Präparate, die sie nach ihrer Entlassung weiter einnehmen, obwohl die Mittel dafür nicht geeignet sind. Bei der Entlassung zum Wochenende kommt es zuweilen auch vor, dass die Patienten nicht ausreichend mit Medikamenten versorgt sind.
Solche und andere Erfahrungen beim Übergang zwischen Hausarztpraxis und Krankenhaus möchte die Studie „Kontinuität in der medikamentösen Versorgung bei Patienten an der Schnittstelle Hausarztpraxis-Krankenhaus (HYPERION-TransCare)“ sammeln und daraus Verbesserungsvorschläge entwickeln. Die Studie wird von Frau Prof. Marjan van den Akker des Instituts für Allgemeinmedizin der Goethe-Universität geleitet und findet in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Dresden statt.
Bisher wurden im Rahmen der Studie bereits Ärzt:innen, medizinische Fachangestellte, ambulante Pflegedienstleister sowie einige Patient:innen und Angehörige befragt. So konnten innerhalb der Studie die aktuellen Abläufe an den Schnittstellen Hausarztpraxis – Krankenhaus erfasst, mögliche Problemfelder aufgedeckt und erste Lösungsideen entwickelt werden.
Gesucht werden nun noch Patient:innen oder Angehörige für die vier Workshops, deren erster am 30. März stattfindet. Am 5. Mai sowie im Juni und Juli finden die übrigen Workshops statt. Es ist auch möglich, nur an einem Teil der Workshops teilzunehmen.