Für sechs innovative Projekte, davon drei zur Multimedikation, fließen Mittel aus dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses. Ziel ist die optimale Behandlung und der Schutz vor zu viel und falscher Medizin.
Der Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) dient dazu, Versorgungsforschungsprojekte und neuartige Formen bzw. Modelle der Gesundheitsversorgung zu fördern, mit dem Ziel, die Qualität der Versorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland weiterzuentwickeln. In zwei aktuellen Ausschreibungen wurden nach einem zweistufigen Begutachtungsverfahren aus insgesamt 416 Projektanträgen bundesweit 91 Projekte, darunter sechs Projekte des Instituts für Allgemeinmedizin, bewilligt:
- EVITA: Evidenz-basiertes Multimedikationsprogramm mit Implementierung in die Versorgungspraxis
- AdAM: Anwendung für ein digital unterstütztes Arzneimitteltherapie-Management
- PROPERmed: Metaanalyse von individuellen Patientendaten anhand von Primärdaten aus 5 Cluster-RCTs (PRIMUM, OPTIMED, PIL, ISCOPE, RIME)
- ELSAH: Evaluation der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung am Beispiel von Hessen
- CIRSforte: Fortentwicklung von Fehlerberichts- und Lernsystemen (CIRS) für die ambulante Versorgung zu einem implementierungsreifen System
- Evaluation des Vertrags zur Versorgung im Fachgebiet der Kardiologie in Baden-Württemberg gemäß § 73 c SGB V
Drei der geförderten Projekte (EVITA, AdAM, PROPERmed) werden Fragestellungen zum Thema Multimedikation bearbeiten. Die gleichzeitige Verordnung bzw. Einnahme mehrerer Medikamente betrifft insbesondere ältere Menschen und birgt u.a. das Risiko von Neben- und Wechselwirkungen sowie vermeidbaren Krankenhausaufenthalten und Pflegebedürftigkeit. Ziel der Forschung zum Thema Multimedikation ist es, diese Patienten optimal behandeln zu können und vor zu viel oder falscher Medizin zu schützen. Schon jetzt ist das Institut für Allgemeinmedizin im Bereich der Multimedikationsforschung sehr engagiert, die Förderung der neuen Projekte unterstützt das Vorhaben, diesen Forschungsbereich weiter auszubauen.
Die Projekte führt das Institut für Allgemeinmedizin in Frankfurt in enger Kooperation mit nationalen wie internationalen Partnern durch, dazu zählen Universitäten und wissenschaftliche Einrichtungen sowie gesetzliche Krankenkassen und Verbände. Das Gesamtfördervolumen wird auf die verschiedenen Projektstandorte verteilt.
Quelle: Institut für Allgemeinmedizin