Auf Vorschlag ihrer Mitglieder hat die Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften Prof. Simone Fulda aufgenommen. Sie ist Direktorin des Instituts für Experimentelle Tumorforschung in der Pädiatrie der Universitätsmedizin Frankfurt sowie Vizepräsidentin für Forschung und Akademische Infrastruktur der Goethe-Universität Frankfurt.
Prof. Fulda wurde diesen Sommer als eine von nur rund 40 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in den letzten 30 Jahren neues Mitglied der Sektion Gynäkologie und Pädiatrie. Die Akademie besteht ununterbrochen seit über 350 Jahren. Die Aufnahme in diese Institution stellt eine besondere Anerkennung der wissenschaftlichen Leistungen und Persönlichkeit dar.
Prof. Fulda steht für neue Wege in der Krebsforschung
Prof. Fulda hat sich einen Namen mit ihrer Apoptose-Forschung gemacht. Dies ist der programmierte Zelltod, der für die Aufrechterhaltung der Gewebehomöostase notwendig und typischerweise in Krebszellen gestört ist. Die Wissenschaftlerin erforscht neue medikamentöse Behandlungsansätze, um dieses Selbsttötungsprogramm gezielt in Krebszellen wieder in Gang zu setzen und damit neue Perspektiven für eine individualisierte Krebstherapie zu entwickeln. Für ihre Forschungsbeiträge hat sie zahlreiche nationale und internationale Preise erhalten.
Prof. Fulda, Jahrgang 1968, studierte Medizin in Köln, Boston, San Francisco, Phoenix und Dublin, gefördert durch Stipendien der Studienstiftung des deutschen Volkes und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes. 1995 schloss sie ihr Studium und die Promotion ab, 2001 folgten die Facharztqualifikation sowie die Habilitation. 2002 bis 2007 war sie Heisenberg-Stipendiatin der DFG, 2007 bis 2010 DFG-Forschungsprofessorin an der Universität Ulm. Seit Mitte 2010 ist Prof. Fulda Direktorin des Instituts für Experimentelle Tumorforschung in der Pädiatrie am Universitätsklinikum Frankfurt, das von der Frankfurter Stiftung für krebskranke Kinder gefördert wird; seit 2018 ist sie Vizepräsidentin für Forschung und Akademische Infrastruktur der Goethe-Universität Frankfurt.
Außerdem besetzt sie Schlüsselstellen in zahlreichen internationalen Forschungsorganisationen. 2012 wurde Prof. Fulda in den Wissenschaftsrat berufen, dessen wissenschaftlicher Kommission sie für zwei Amtszeiten bis 2018 angehörte; aktuell leitet sie den Ausschuss Forschungsbauten und ist Mitglied in den Ausschüssen Medizin und Evaluation. Hier trägt sie dazu bei, die Bundesregierung sowie die Landesregierungen bei Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Hochschulen, der Wissenschaft und der Forschung zu beraten.
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Über die Leopoldina / Die Leopoldina gehört zu den ältesten, ohne Unterbrechung existierenden Akademien weltweit. Sie ist seit über 350 Jahren den Prinzipien treu geblieben, die für ihre Gründung maßgebend waren: über die Grenzen der Fachgebiete und der Länder hinaus durch eine freie Vereinigung von Gelehrten im Sinne einer humanen Wissenschaftsentwicklung zu wirken.
Etwa drei Viertel ihrer Mitglieder kommen aus den Stammländern der Akademie Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ein Viertel stammt aus anderen Ländern der Welt. 2008 wurde die Leopoldina zur Nationalen Akademie der Wissenschaften ernannt. Hiermit verbunden ist eine wissenschaftsbasierte Politik- und Gesellschaftsberatung sowie eine internationale Repräsentanz der Wissenschaft in den Gremien, in denen vorwiegend Nationale Akademien tätig sind.
Um diesen neuen Aufgaben als Nationale Akademie der Wissenschaften und den damit verbundenen Erwartungen gerecht werden zu können, entwickelt sich die Leopoldina zu einer Arbeitsakademie, die davon lebt, dass sich ihre Mitglieder mit ihren verschiedenen Kenntnissen aktiv in die Arbeit der Akademie einbringen. Wie in der Vergangenheit ist die Mitgliedschaft in der Leopoldina daher verbunden mit der Ehre, einer altehrwürdigen Gelehrtengesellschaft anzugehören.
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Quelle: Pressemitteilung, Universitätsklinikum vom 7. September 2018