Nicola Fuchs-Schündeln wird Präsidentin des WZB – und bleibt Professorin an der Goethe-Universität

Die Gesellschafterversammlung des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) hat Nicola Fuchs-Schündeln zur künftigen Präsidentin des Instituts bestellt. Sie folgt zum 1. September 2024 auf Jutta Allmendinger, die das Institut seit 2007 leitet. Nicola Fuchs-Schündeln wird der Goethe-Universität dennoch erhalten bleiben: Ihre Professur für Makroökonomie und Entwicklung wird in eine Kooperationsprofessur umgewandelt.

Nicola Fuchs-Schündeln ist eine national wie international renommierte Wissenschaftlerin, die nach mehrjährigen Stationen in Yale und Harvard 2009 nach Deutschland zurückgekehrt ist und Professorin für Makroökonomie und Entwicklung wurde. Seither ist sie mehrfach mit hochdotierten Preisen ausgezeichnet worden, unter anderem dem Hermann-Heinrich-Gossen-Preis des Vereins für Socialpolitik, dem renommierten Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (2018) und Preisen des European Research Council. 2019/20 war sie Vorsitzende des Vereins für Socialpolitik, der größten wirtschaftswissenschaftlichen Vereinigung im deutschsprachigen Raum, und seit 2021 ist sie Programmdirektorin beim Centre for Economic Policy Research, einem renommierten Netzwerk europäischer Ökonominnen und Ökonomen. Sie ist Fellow der renommierten internationalen Econometric Society und Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Sie ist Mitglied in den wissenschaftlichen Beiräten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz und der Deutschen Bundesbank sowie Forschungsprofessorin an der Europäischen Zentralbank (EZB).

Ihre Forschungsthemen sind sozialwissenschaftlich breit aufgestellt, zudem verfügt sie über viel Erfahrung in der interdisziplinären Zusammenarbeit. Forschungsschwerpunkte sind die Themen Ungleichheit, soziale Mobilität und Wachstum. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, welchen Einfluss Institutionen und die Erfahrungen von Menschen auf ihr Verhalten und ihre Entscheidungen haben. Hierfür stehen Arbeiten zu den Folgen der deutschen Wiedervereinigung, zu den Unterschieden zwischen dem europäischen und dem US-amerikanischen Arbeitsmarkt, aber auch zu den Effekten des Ehegattensplittings auf die Erwerbsverläufe von Männern und Frauen.

„Mit Nicola Fuchs-Schündeln haben wir eine exzellente Wissenschaftlerin für das WZB gewonnen, die die herausragenden Forschungsleistungen des Instituts in der gesamten Breite der Sozialwissenschaften weiter stärken wird. Ihre internationale Erfahrung und Vernetzung werden den Kooperationen des WZB mit Partnern in Forschung und Gesellschaft zugutekommen“, begrüßt Jochen Zachgo, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung und des Kuratoriums des WZB, die Entscheidung für die künftige Präsidentin. Nicola Fuchs-Schündeln zu ihrer neuen Aufgabe: „Das WZB ist bekannt für seine hervorragende Grundlagenforschung zu Themen von großer gesellschaftlicher Relevanz. Diese Ausrichtung werde ich weiterführen und ausbauen. Besonders reizvoll ist für mich, dass es sich um ein großes sozialwissenschaftliches Institut handelt, das die Wirtschaftswissenschaften mit der Soziologie, der Politikwissenschaft und den Rechtswissenschaften verbindet. Die großen Probleme unserer Zeit sind komplex – für Analyse und Lösungsansätze braucht es die Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen, wie sie am WZB vertreten sind.“

An der Goethe-Universität wird Nicola Fuchs-Schündeln weiter lehren, wenn auch in geringerem Umfang. „Damit bleibe ich der Goethe-Universität verbunden und kann auch die erfolgreichen Forschungskooperationen hier weiterführen.“

Über das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) Das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) untersucht grundlegende gesellschaftliche Fragen. Interdisziplinär werden Entwicklungstendenzen, Anpassungsprobleme und Innovationschancen moderner Gesellschaften erforscht. Gefragt wird vor allem nach den Problemlösungskapazitäten gesellschaftlicher und staatlicher Institutionen, von der lokalen bis zur globalen Ebene. Gegründet wurde das WZB 1969 auf Initiative von Bundestagsabgeordneten der CDU/CSU und SPD. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Zuwendungsgeber sind der Bund (75 Prozent) und das Land Berlin (25 Prozent).

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