Start des Goethe-Fellowship-Programms

Das Goethe-Fellowship-Programm, das 2017 mit der Berufung der ersten Goethe-Fellows beginnt, stand am Mittwoch im Zentrum des Empfangs zur Eröffnung des Sommersemesters am Forschungskolleg Humanwissenschaften.

Die Präsidentin der Goethe-Universität, Prof. Birgitta Wolff, stellte das Programm als ein wichtiges Instrument universitärer Forschungsförderung vor. Das Programm wurde vom Direktor des Kollegs, Prof. Matthias Lutz-Bachmann, gemeinsam mit dem Direktorium des Kollegs und dem Präsidium der Universität entwickelt. Es geht darum, Professorinnen und Professoren der Universität bei der Entwicklung innovativer Fragestellungen im Bereich der Geistes- und Sozialwissenschaften zu unterstützen.

Anfang 2017 wurden folgende Personen berufen: Die Soziologin Prof. Daniela Grunow möchte sich in ihrem Projekt mit dem Arbeitstitel „Contested Social Structures“ mit der disziplinenübergreifenden Analyse des Verhältnisses von sich wandelnder Sozialstruktur und politischer Orientierung befassen. Der Religionsphilosoph Prof. Christian Wiese möchte untersuchen, wie sich die Vertreter von Judentum, Christentum und Islam wechselseitig wahrnehmen und wie kulturelle Interaktionen, religiös-politische Konflikte und dialogische Annäherungen beschrieben werden können. Der Sinologe Prof. Iwo Amelung schließlich plant ein Projekt über „Chinesisches Wirtschaftsdenken“, das nicht nur theoriegeschichtlich interessant ist, sondern auch, angesichts der Wiedereingliederung Chinas in weltwirtschaftliche Zusammenhänge, aktuelle Relevanz hat. Dieses Projekt wird er gemeinsam mit dem Ökonomen Prof. Bertram Schefold durchführen, der als Senior Fellow ebenfalls Mitglied des Forschungskollegs Humanwissenschaften wird.

Konkret sieht das Programm vor, dass den Professorinnen oder Professoren, die als Goethe-Fellow ans Kolleg berufen werden, für vier Jahre die Zeit, der Raum und die Mittel gewährt werden, eine neue Forschungsidee auszuarbeiten – welche den Ausgangspunkt für die Beantragung eines größeren Drittmittelprojekts bilden könnte. Beispielsweise können sie am Kolleg einschlägige Tagungen mit internationalen Gästen organisieren oder Forschungspartner aus dem Ausland zur gemeinsamen Arbeit ans Kolleg einladen. Hierfür erhalten sie nicht nur eine finanzielle Unterstützung, sondern vor allem auch Zeit, da ihnen eine kleine Reduktion ihrer Lehrverpflichtungen an der Universität eingeräumt wird. Wichtig ist, dass das Programm auch die Mittel bereithält, den damit verbundenen Lehrausfall durch Gastdozenten zu vertreten.

Fortsetzung bestehender Programme im Sommersemester 2017

Gleichzeitig gehen die bereits bestehenden Projekte am Forschungskolleg Humanwissenschaften auch im Sommersemester weiter. Folgende Gastwissenschaftler sind dazu eingeladen, am Kolleg zu arbeiten: Der Wissenschaftshistoriker und Religionsphilosoph Menachem Fisch (Tel Aviv); die Politikwissenschaftler Sara Amighetti (London), Amy Hondo (Princeton), Rinku Lamba (Neu Delhi), Miriam Ronzoni (Manchester), Christian Schemmel (Manchester), Isaac Taylor (Oxford), Fabio Wolkenstein (London) und Caleb Yong (Oxford); die Philosophen Iain Macdonald (Montreal) und Cristian Dimitriu (Toronto) sowie die Historiker Gustavo Corni (Trient), Robert von Friedeburg Lincoln/UK, Grazyna Jurkowlaniec (Warschau), Maciej Ptaszynski (Warschau), Daniela Rando (Pavia) und Nicole Reinhardt (Durham).

Das Historische Kolleg beginnt, unter der Federführung von Christoph Cornelißen und Thomas Duve, mit einer Reihe von Vorträgen und wissenschaftlichen Veranstaltungen über „Imperien und ihr Ende“. Die Reihe EuropaDialoge/Dialogues d’Europe wird mit Vorträgen von Thomas Betzwieser und Podiumsdiskussionen zu den Wahlen in Frankreich fortgesetzt werden.

Weitere Informationen finden sich auf der Homepage: www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de.

Quelle: Pressemitteilung vom 3. Mai 2017

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