ZeroG lab bei der 73. Parabelflugkampagne der ESA dabei

Die Besatzung für den letzten Flugtag vor der verwendeten Experimentapparatur. (v.L.) Dr. Simon Wüest (Hochschule Luzern), Dario A. Ricciardi. M.Sc. (Goethe-Uni) und Andreas Hammer, B.Sc. (Goethe-Uni)

Das ZeroG lab der Goethe-Universität (Fachbereich Biowissenschaften) nimmt derzeit zusammen mit den Kollaborationspartnern der Hochschule Luzern und der Uni Magdeburg an der 73. Parabelflugkampagne der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) teil.

Corona-bedingt findet die Kampagne nicht wie sonst in Bordeaux statt, sondern in Paderborn. Gestern fand der letzte von drei Flugtagen statt. Die Fragestellung bei dieser Kampagne lautet: Wie reagieren Knorpelzellen auf Schwerelosigkeit? Knorpelgewebe, das wissen die Forscher aus vorangegangen Studien und den gewonnenen Erkenntnissen von Astronauten, wird im Zustand der Schwerelosigkeit abgebaut. Das Zero-G Labor des AK Schleiff hat nun ein System entwickelt, um die Freisetzung von Kalzium als sekundärem Botenstoff (eine frühe zelluläre Antwort auf Schwerelosigkeit), sichtbar zu machen. Mit dem Ziel, die Zersetzung und den Verlust des Knorpels im Zustand der Schwerelosigkeit zu erfassen und untersuchen zu können. 

Zusammen mit der Arbeitsgruppe von Alexandra Stolz aus der Abteilung von Professor Ivan Dikic vom Buchmann Institute for Molecular Life Sciences (BMLS) der Goethe-Universität können die Forscher die Knorpelzellen anschließend mikroskopisch untersuchen. In der aktuellen Parabelflugkampagne werden bereits einige pharmakologische Inhibitoren und Arzneimittel daraufhin getestet, ob es ein Unterschied in der Wirkung im Zustand der Schwerelosigkeit gibt. Was interessante Erkenntnisse liefern könnte für Astronauten bei Langzeitmissionen aber auch für generelle Knorpeldegradation im klinisch-medizinischen Bereich.  

 Langfristig plant die Arbeitsgruppe ZeroG lab das System auch für andere Zellkulturen, aber auch für ganze Organismen wie Pflanzen einzusetzen. Für die Untersuchung von Pflanzen hat ZeroG lab jüngst von der ESA und vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) die Zusage für Experimente auf der Internationalen Raumstation (ISS) bekommen.

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