Schülerinnen und Schüler, die sich für Künstliche Intelligenz (KI) und Computerwissenschaften interessieren, können sich jetzt schon freuen: Vom Sommer kommenden Jahres an bietet der Fachbereich Biowissenschaften Schülerlabortage zum Thema Künstliche Intelligenz an.
Die Projektidee stammt von dem Prof. Dr. Paul Dierkes, dessen Arbeitskreis für Didaktik der Biowissenschaften und Zootierbiologie bereits langjährige Erfahrungen mit dem Schülerlabor Neurowissenschaften gesammelt hat. „Das Schülerlabor KI ist ein echtes Pilotprojekt, weil es als erstes in Deutschland die Künstliche Intelligenz in diesem didaktischen Rahmen fokussiert“, sagt Dierkes. „Konzipiert als Lehr-Lern-Labor bietet es vielfältige Chancen für alle beteiligten Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte. Sogar die Forschung profitiert, da uns die wissenschaftliche Begleitung viele Impulse für zukünftige pädagogische Konzepte liefern wird.“ Die Planungs- und Konzeptphase hat gerade begonnen. Im Sommer kommenden Jahres geht das Projekt mit Sommercamps in die praktische Phase, vom kommenden Wintersemester an werden die Schülerlabortage für Schulen regelmäßig angeboten. Das auf drei Jahre angelegte Pilotprojekt wird von der Klaus Tschira-Stiftung gefördert.
Das Schülerlabor umfasst zwei komplementäre Angebote. An einem einführenden Schülerlabortag erarbeiten sich die Teilnehmenden theoretische Grundlagen, können künstliche neuronale Netze trainieren sowie die Vor- und Nachteile von KI im gesellschaftlichen Zusammenhang diskutieren. Darauf folgen einwöchige Vertiefungsworkshops als Ferienangebot. Dort programmieren die Schülerinnen und Schüler eigene KI-Softwarelösungen, die sie direkt ausprobieren können. So werden Berührungsängste und Vorurteile gegenüber Künstlicher Intelligenz abgebaut und die Neugier auf die möglichen Anwendungen gefördert.
Doch das Projekt bietet noch mehr. Es bietet jungen Biologielehrkräften die Chance, neben dem Studium praktische Erfahrung im Kontakt mit Schülerinnen und Schülern zu sammeln. Sind sie vertraut mit innovativen Lernkonzepten rund um die KI, steigt wiederum die Wahrscheinlichkeit, dass sie als spätere Lehrkräfte KI auf den Stundenplan setzen werden.
„Der Klaus Tschira Stiftung ist es schon seit 25 Jahren ein Anliegen, Bildungsprojekte mit aktueller Forschung zu verbinden und zu unterstützen. Das Schülerlabor erfüllt die vielfach geforderte Digitalisierungsoffensive mit Leben und wirkt nachhaltig in die Zukunft, in der Künstliche Intelligenz eine zentrale Rolle spielen wird“, sagt Geschäftsführerin Beate Spiegel.
Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940–2015) mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ihre drei Förderschwerpunkte sind: Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation.
Weitere Informationen zur Klaus Tschira-Stiftung unter www.klaus-tschira-stiftung.de.