„Herr Professor Meißner ist eine herausragende Persönlichkeit nicht nur der Stadt Frankfurt, sondern auch in der deutschen Hochschullandschaft. Als Präsident hat er die Goethe-Universität bis heute entscheidend geprägt. Seinem unermüdlichen Engagement für den Erwerb des I.G. Farben-Hauses durch das Land Hessen ist es zu verdanken, dass am Campus Westend heute ein einzigartiger innerstädtischer Universitätsstandort entsteht, auf den die ganze Stadt stolz sein kann. Werner Meißner hat auch darüber hinaus in seiner Amtszeit Weichen für die Zukunft gestellt, die Universitätsverwaltung transparenter gemacht und näher an die Stadtgesellschaft geführt. Sein beispielgebendes Wirken und Engagement für Forschung und Lehre hat die Stadt Frankfurt geprägt und reichte weit über die Stadtgrenzen hinaus, etwa durch seine jahrelange Tätigkeit für die Hans-Böckler-Stiftung“, würdigte Hessens Finanzminister Michael Boddenberg den Wirtschaftswissenschaftler heute bei der feierlichen Aushändigung des Hessischen Verdienstordens.
„Die Goethe-Universität dankt Professor Dr. Meißner für seine wegweisende Arbeit bei der Neugestaltung unserer Alma Mater. Mit großer Beharrlichkeit hat Werner Meißner als Universitätspräsident den heutigen Campus Westend als neuen Universitätsstandort ins öffentliche Gespräch gebracht. Die heute weitgehend realisierte räumliche und bauliche Neuordnung der Goethe-Universität verdanken wir nicht zuletzt seinem Wirken. Dabei stand für Werner Meißner jedoch nicht die bauliche Neuordnung im Vordergrund, sondern die Vision, dass fächerübergreifende Forschung und Begegnung sowie der Transfer von Wissen in die Gesellschaft einen sichtbaren, einladenden und offenen Ort brauchen. Für diese Vision bedurfte es Weitblick. Die Früchte ernten wir heute auch mit den aktuellen Entwicklungen und Möglichkeiten in den Bereichen Forschung, Lehre und Transfer unserer Universität. Der Verdienst von Werner Meißner ist mit Blick darauf nicht hoch genug zu schätzen und die Goethe-Community gratuliert ihm daher von Herzen zu der hohen Auszeichnung des Hessischen Verdienstordens“, betonte Professor Dr. Schleiff, Präsident der Goethe-Universität.
Seine wissenschaftliche Ausbildung begann der heute 85-jährige Werner Meißner mit dem Studium der Betriebswirtschaftslehre in Berlin und Köln. An der Stanford University studierte er Volkswirtschaftslehre und promovierte schließlich an der Freien Universität Berlin. Nach dem anschließenden Studium der Ökonometrie und Statistik an der Universität Uppsala und an der Technischen Hochschule Darmstadt habilitierte er in Darmstadt für Volkswirtschaftslehre und Ökonometrie. 1971 erhielt er den Ruf auf die Professur für Wirtschaftliche Staatswissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt, deren Präsident er von 1994 bis 2000 war.
Während seiner wissenschaftlichen Laufbahn hatte Meißner Gastprofessuren an den Universitäten von Stockholm, Göteborg, Wien und Toronto. Darüber hinaus übernahm er im Laufe der Jahre zeitweise Führungspositionen in verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen, war als Berater für verschiedene internationale Organisationen aktiv und engagierte sich besonders bei der Hans-Böckler-Stiftung, wo er dem Wissenschaftlichen Beirat und dem Kuratorium angehörte.
Fotos: Uwe Dettmar