Mit einer Einführungswoche begann am 1. August 2017 für die neuen Auszubildenden ihr Berufsleben an der Goethe-Uni. Eingestellt wurden in diesem Jahr insgesamt 21 Auszubildende in sieben verschiedenen Berufen: Verwaltungsfachangestellte, Industriemechaniker, Tierwirte (Fachrichtung Imkerei), Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste, Fachinformatiker, Tierpfleger und Gärtner. Zwei weitere Auszubildende zum Inspektoranwärter starten einen Monat später, am 1. September 2017, an der Goethe-Uni. Sie werden ebenfalls mit ein paar Einführungstagen von ihren Kollegen aus den höheren Lehrjahren in ihre Ausbildungszeit an der Goethe-Uni eingeführt.
Ausbildungsleiterin Kerstin Henrich begrüßte die Neulinge und klärte sie über die wichtigsten Grundsätze rund um die Ausbildung auf. „Das Berichtsheft sollte immer auf dem neuesten Stand sein“, riet sie, sonst sei die Abschlussprüfung in Gefahr. Ausgerüstet mit einem Starterpaket mit Goethe-Tasche, Kugelschreiber, USB-Stick und einem Handbuch für Auszubildende lernen die jungen Leute in den kommenden Tagen ihre Mitstreiter und das zukünftige Arbeitsumfeld kennen. Auf dem Programm stehen für die Berufsanfänger unter anderem ein Ausflug ins Museum Giersch der Goethe-Uni, eine Führung durch das Institut für Bienenkunde und ein Besuch der Berufsschulen.
Spricht man von Berufsanfängern, ist das nicht ganz korrekt. Denn einige der Neuen haben bereits mehrere Jahre Berufserfahrung hinter sich. So zum Beispiel Pascal Kaiser. Der 27-Jährige hat jahrelang als Bäcker und Konditor gearbeitet und schult auf Industriemechaniker um. „Ich habe in der Backstube schon immer gerne mit den Maschinen und Geräten gearbeitet und mich für ihre Funktionsweise interessiert“, begründet Kaiser seine Entscheidung. Auch weil die Bezahlung besser ist, habe er diesen neuen Weg eingeschlagen. Gespannt sei er auf die Zerspannungsmaschinen zum Drehen, Bohren, Fräsen und Schleifen und auf das Bauen von Kleingeräten als Spezialanfertigungen. „Ich freue mich durch die Nähe zur Forschung auch mit Werkstoffen arbeiten zu können, die in einem Großbetrieb so nicht vorhanden wären“, sagt Kaiser.
Neu in diesem Jahr ist die Ausbildung zum Tierpfleger mit der Fachrichtung Forschung und Klinik. Hier pflegen und züchten die Auszubildenden die Versuchstiere, sind an Experimenten beteiligt und sorgen für das Wohl der Tiere, welches eine hohe Priorität bei der Arbeit der Forscherinnen und Forscher hat. Arbeitsort ist das Tierhaus im Biologicum am Campus Riedberg. Dort wird künftig auch Darija Kuzmanovic ihre Arbeitstage verbringen. Die 22-Jährige hat sich für den Ausbildungszweig am Campus Riedberg entschieden, nachdem sie fünf Jahre im kaufmännischen Bereich gearbeitet hat. „Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen und freue mich nun wieder darauf mit Tieren arbeiten zu können. Nach meinem Abitur wusste ich nicht, was das Richtige für mich ist.“
Sie wird künftig von Nagern, Fischen, Reptilien, Insekten und weiteren Kleintieren umgeben sein. Wichtig ist ihr auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. „Ich musste in meinem alten Job häufig am Wochenende und bis spät in die Nacht arbeiten. Das ist nichts, was ich mir für die Zukunft vorstellen kann.“ Die Goethe-Universität ist nicht ganz neu für Kuzmanovic. Als Schülerin des Goethe-Gymnasiums hat sie bereits ein Praktikum am Uniklinikum gemacht. Sie freut sich, dass „Goethe“ nun weiter ihren Lebenslauf prägt.
Eine ganz andere Verbindung zur Goethe-Universität hat die neue Auszubildende zur Verwaltungsfachangestellten Theresa Anton. Ihr Vater ist der technische Leiter des Wissenschaftsgartens am Campus Riedberg und hat seiner Tochter die Universität als Arbeitgeber in einem dynamischen Umfeld und mit den schönen Campi, wie sie selbst sagt, empfohlen. Die 20-Jährige hat ihr Abitur mit der Fachrichtung Wirtschafslehre gemacht und möchte dieses Wissen nun anwenden. „Das praktische Rechnen liegt mir ganz gut.“ Ihr Wunsch nach der Ausbildung ist es, an der Goethe-Uni zu studieren und weiter in der Verwaltung arbeiten zu können.
Tatsächlich wurde in diesem Jahr erstmals ein ehemaliger Auszubildender zum Verwaltungsfachangestellten, der diesen Sommer erfolgreich seine Abschlussprüfung bestanden hat, für die Beamtenlaufbahn übernommen. „Ich habe auch schon ein Semester in Wiesbaden studiert, doch das war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt“, führt Theresa Anton weiter aus. Denn eigentlich wollte sie schon immer zuerst eine Ausbildung machen.
Nicht nur 21 Auszubildende und ein Ausbildungsberuf sind neu, sondern auch ein Mentoring-Programm, das von der Ausbildungsleiterin Kerstin Henrich und zwei Auszubildenden entwickelt worden ist. Dabei unterstützen erfahrene Auszubildende die Neuankömmlinge und erleichtern ihnen den Start an der Goethe-Uni. Als Mentoren geben sie ihr Fach- und Erfahrungswissen bei regelmäßigen Treffen an die Mentees weiter – beste Voraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung an der Goethe-Uni.
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