Im Oktober 2017 war er anlässlich des ersten universitätsweiten Stiftertags für seine Verdienste um die Goethe-Universität mit der universitären Ehrenmedaille ausgezeichnet worden. Nun ist Prof. Dr. Reinhard Hujer im Alter von 79 Jahren verstorben: „Die Goethe-Universität trauert um einen verdienten Wissenschaftler, der sich auch nach seiner Emeritierung in beispielhafter Weise um seine Universität verdient gemacht hat. Reinhard Hujers fachkundigem und umsichtigem Engagement verdanken wir die Realisierung des ,Frankfurter Modells der W-Besoldung´“, sagte Universitätspräsidentin Prof. Dr. Birgitta Wolff. „Wir sind Reinhard Hujer für seinen maßgeblichen und langjährigen Beitrag für dieses überaus anspruchsvolle Projekt zu größtem Dank verpflichtet und werden ihm an der Goethe-Universität ein ehrendes Andenken bewahren.“
Reinhard Hujer hatte an der Goethe-Universität seit 1980 bis zu seiner Emeritierung die Professur für Statistik und Ökonometrie inne. Seine hohe Fachkompetenz konnte er auch nach seinem aktiven Dienst in besonderem Maß einbringen, als 2009 das Frankfurter Modell der W-Besoldung an der Goethe-Universität eingeführt wurde. Es sollte Professorinnen und Professoren zusätzliche Anreize für die Erbringung hervorragender Leistungen in Forschung und Lehre bieten. Dazu wurden transparente Leistungsparameter definiert, die mit den globalen Zielen der Goethe-Universität in Einklang stehen (z.B. Publikationen, Drittmittel, Lehrevaluationen, Abschlussarbeiten). Eine Kommission aus „Elder Statesmen“, der Prof. Dr. Hujer vorstand, überwachte das Verfahren und gab Empfehlungen. Reinhard Hujer koordinierte und leitete die Arbeit des Ausschusses fast 10 Jahre mit viel Einsatz, Umsicht und Verlässlichkeit. Dabei informierte der emeritierte Professor kontinuierlich das Präsidium und den Senat der Goethe-Universität. Der Senatskommission zur W-Besoldung stand er für Rückfragen und als Berater zur Verfügung. Dass die „Elder Statesmen“ innerhalb der Kommission trotz der Zugehörigkeit zu verschiedenen Disziplinen stets zu einem einstimmigen Votum kamen, war der sachlichen Handlungsführung von Reinhard Hujer zu verdanken. Sein ehrenamtliches Engagement hat entscheidend dazu beigetragen, dass das Verfahren Akzeptanz fand.