Studierende in der Krise – Goethe-Uni setzt verstärkt auf psychologische Beratung

Spendenaktion „Stärke beginnt im Kopf“ soll Hilfsangebote erweitern

Weniger als ein Zehntel aller monatlichen Terminanfragen kann die Psychotherapeutische Beratungsstelle der Goethe-Universität versorgen. Um die Kapazitäten ihres Beratungsangebots für Studierende zu erweitern und auch über die Lehrenden ein sensibles Umfeld für psychische Belastungen zu schaffen, startet die Goethe-Universität jetzt die Spendenaktion „Stärke beginnt im Kopf“. Ziel ist es, mehr Einzelberatungen und Präventionsworkshops anbieten zu können.

Team der psychotherapeuthischen Beratungsstelle (PBS) der Goethe-Universität
Team der psychotherapeuthischen Beratungsstelle der Goethe-Universität

Die Herausforderungen sind groß: Täglich berichten Medien über alarmierende Zahlen. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse (TK) leiden mehr als 20 Prozent der Studierenden unter psychischen Diagnosen – allein an der Goethe-Universität sind das über 8.000 junge Menschen. Prüfungsstress, finanzielle Unsicherheit, Einsamkeit und globale Krisen belasten Studierende zunehmend. Generell ist das junge Erwachsenenalter eine besonders vulnerable Zeit für die Entstehung psychischer Erkrankungen. Die Psychotherapeutischen Beratungsstelle (PBS) der Goethe-Universität bietet einen geschützten Raum und professionelle Hilfe, doch die Nachfrage übersteigt die Möglichkeiten bei weitem: Auf monatlich 300 Terminanfragen können derzeit nur 25 Erstgespräche vergeben werden.

„Je schneller wir in akuten Krisen reagieren können, desto häufiger vermeiden wir, dass Studierende in belastenden Lebensphasen in existenzielle psychische Notlagen geraten“, erklären Dr. Jana Gutermann und Dr. Laura Pomper, die beiden Leiterinnen der PBS. „Unser Ziel ist also, auf so viele Hilferufe wie möglich unmittelbar zu antworten. Mit mehr Mitteln könnten wir mehr Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten beschäftigen und unser Beratungsangebot erweitern.“

Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff betont: „Die PBS versteht sich nicht nur als Anlaufstelle für Studierende – sie ist auch ein Unterstützungsangebot für Lehrende und Mitarbeitende unserer Universität. Denn uns ist besonders wichtig, dass wir mit der PBS ein ganzheitliches Konzept verfolgen und auf dem Campus ein Umfeld schaffen, in dem psychische Probleme früh erkannt werden können.“

Neben Einzelgesprächen bietet die PBS Gruppenangebote an zu Themen wie Prüfungsangst, Prokrastination, Umgang mit Emotionen und Selbstwertstärkung. Studienfachberater*innen und Lehrende werden durch Schulungen und Fallbesprechungen dabei unterstützt, frühzeitig und gezielt auf psychische Belastungen einzugehen. Dies schafft die Grundlage für eine schnelle und direkte Vermittlung an die PBS, so dass Studierende in akuten Krisen unmittelbar Hilfe erhalten.

Die Goethe-Universität ruft deshalb dazu auf, einen Beitrag zum Ausbau der Beratungskapazitäten für Betroffene zu leisten:

  • 50 Euro ermöglichen einem hilfesuchenden Studierenden ein wegweisendes Erstgespräch.
  • 500 Euro fördern eine umfassende und individuelle Beratung, die neue Perspektiven eröffnet.
  • 2.000 Euro schaffen wichtige zusätzliche personelle Kapazitäten, um die Einzel – und Gruppenberatungs- und Präventionsangebote der PBS auszubauen.

Weitere Informationen und Spendenmöglichkeiten →

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