Am Samstagabend hat eine Gruppe von etwa 15 Menschen die ehemalige Kunstbibliothek auf dem Campus Bockenheim der Goethe-Universität besetzt. Eine sich als „Kollektiv UFo – Utopien Formen“ bezeichnende anonyme Gruppe hat per Mail ein Gespräch mit dem Präsidium der Goethe-Universität gefordert, um „über die Zukunft der Kunstbibliothek im Rahmen des Kulturcampus“ zu sprechen.
Die ehemalige Kunstbibliothek ist als Teil des Kulturcampus vorgesehen, den die Stadt Frankfurt gemeinsam mit dem Land Hessen entwickelt. Wie die Goethe-Universität bereits mehrfach mitgeteilt hat, kann die Kunstbibliothek jederzeit an die Stadt für die von der Stadt vorgesehene künftige Nutzung übergeben werden. Wie der Universität am Samstag erneut vom Land bestätigt wurde, ist dieses als Eigentümer zu einer schnellen Lösung für die Übergabe bereit. Die Goethe-Universität ist daher der falsche Verhandlungspartner für die Zukunft der Kunstbibliothek.
Die Goethe-Universität ist bereit, die der Stadt bereits bekannten Bedarfe und Nöte, die die Besetzenden vortragen, erneut gegenüber der Stadt mit Nachdruck zu unterstützen. Unter der Bedingung, dass diese bis Sonntagmorgen, 8 Uhr, das Gebäude friedlich verlassen haben, hat die Universitätsleitung angeboten, zeitnah in einem Gespräch mit dem Kollektiv darüber zu sprechen, wie die Universität dieses dabei unterstützen kann, sein Anliegen dem Magistrat der Stadt Frankfurt vorzutragen.
Das Land ist Eigentümer der Liegenschaft, die Goethe-Universität ist mit der Verwaltung beauftragt, auch über den Zeitraum der eigenen Nutzung hinaus. In dieser Rolle ist die Universitätsleitung verpflichtet, die Gebäude jederzeit übergeben zu können. Auch ist sie für etwaige Schäden an den Gebäuden sowie an Leib und Leben der Besetzenden haftbar. Eine widerrechtliche Besetzung kann daher nicht geduldet werden. Wenn die Besetzenden das Gebäude nicht friedlich verlassen, ist die Universität rechtlich verpflichtet, es räumen zu lassen.