Ehrendoktorwürde für Astrid Erll in Anwesenheit von Dänemarks Königin

Astrid Erll ist eine feste Größe auf dem Gebiet der Memory-Studies

Astrid Erll bei der Verleihung der Ehrendoktorwürde in Kopenhagen

Astrid Erll, Professorin für englischsprachige Literaturen und Kulturen, ist von der Universität Kopenhagen mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet worden. In ihrer Begründung schreibt Anna Lena Sandberg, Germanistikprofessorin in Kopenhagen, Erll habe „das Forschungsfeld des kulturellen Gedächtnisses entwickelt und es zu einem dynamischen Feld für die Untersuchung der Vergangenheit gemacht, wie sie sich in Denkmälern, Medien wie Film und Fotografie, Fiktion, Familiengeschichten und musealen Ausstellungspraktiken manifestiert“. Ihre Forschung sei von dem Gedanken getragen, dass die Menschen nicht nur von der Vergangenheit umgeben und geprägt sind, sondern dass sie auch selbst die gemeinsame Erinnerung aktiv mitgestalten. Das kollektive Gedächtnis kann dabei auch ein politisches Instrument sein, wie man derzeit am Beispiel des Ukraine-Krieges sieht.

Astrid Erll ist eine der führenden und grundlegenden Kräfte auf dem Forschungsgebiet der „Memory Studies“, das unser kollektives Gedächtnis in den Blick nimmt. Wie wird die Vergangenheit erzählt und erinnert, und wie produzieren und überliefern wir sie? Das Forschungsgebiet hat sich erst in jüngerer Zeit zu einem internationalen und multidisziplinären Feld entwickelt, nicht zuletzt dank Erlls Arbeiten. Ihre Analysemethoden und Veröffentlichungen werden auf der ganzen Welt von Forscherinnen und Forschern wahrgenommen.

Astrid Erll im Gespräch mit Dänemarks Königin Margrethe über aktuelle Themen und Probleme der Memory Studies

Erll, Jahrgang 1972, hat an der JLU Gießen Germanistik, Anglistik und Psychologie studiert und wurde dort im Jahr 2002 mit einer Arbeit über Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg in englischer und deutscher Literatur promoviert. Seit 2010 arbeitet sie an der Goethe-Universität, wo sie 2011 die Frankfurt Memory Studies Platform gegründet hat, an der ein lebhafter Austausch über Gedächtnisforschung stattfindet (https://www.memorystudies-frankfurt.com). 2016 erhielt sie ein Opus Magnum der Volkswagenstiftung für die Erforschung der Erinnerungsgeschichte von Homers Odyssee.

Weitere Informationen finden Sie hier.

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