Silke und Michael Müller haben sich vor 40 Jahren an der Uni kennengelernt. Seit ihrer ersten Begegnung sind der heutige Fraport-Manager und seine Frau unzertrennlich.
Michael Müller erinnert sich noch ganz genau: »Es war der 13. Oktober 1976, der Einschreibungstag an der Universität.« Das Studentensekretariat hatte noch nicht geöffnet. Da sah er sie zum ersten Mal: Silke Müller, die damals noch Bremer hieß, wollte sich an dem Morgen für Geographie einschreiben, doch ihr fehlten Papiere von der Krankenkasse. »Die Sekretärin erklärte mir auf urigem Hessisch, wie ich zur Krankenkasse an der Konstablerwache komme, aber ich verstand sie kaum«, erzählt Silke Müller, die ursprünglich aus Hannover stammt. Michael Müller half ihr gern weiter.
Zusammen fuhren sie in seiner »Ente« in Richtung Innenstadt. Der Zufall wollte, dass die Krankenkasse inzwischen umgezogen war. So kam es, dass sie doch noch etwas mehr Zeit miteinander verbrachten, bis alles erledigt war. Auch während des Semesters sahen sie sich immer wieder, erzählen die beiden im Schatten des Gewächshauses beim Frühlingsfest im Wissenschaftsgarten. »So kam eins zum anderen«, erklärt Michael Müller. Da er in Frankfurt aufgewachsen war, hatte er hier viele Freunde und seine Familie um sich. Das war für seine niedersächsische Freundin eine Erleichterung. Sie wurde in Michaels Freundeskreis aufgenommen und fand schnell Anschluss in der neuen Umgebung.
Aufregendes Studentenleben
Silke Bremer studierte im Nebenfach Wirtschaftsgeographie. Dadurch sahen sich die beiden auch bei Veranstaltungen an der Uni, denn Michael, der zunächst Geschichte studierte, wechselte nach seinem Zivildienst zum Fach Volkswirtschaft. »Wir mussten zusammen ein Referat halten und dafür eine Kosten-Nutzen-Analyse einer U-Bahn in Sachsenhausen machen«, erinnert sich Silke Müller. Damals sei das Studentenleben aufregend gewesen, sind sich die beiden einig. Man sei fast automatisch gesellschaftspolitisch aktiv gewesen oder zumindest an dem aktuellen Geschehen interessiert, das habe unter den Studenten einfach dazugehört.
Friedensmärsche oder ein Konzert mit dem Motto »Rock gegen Rechts« auf dem Gelände des heutigen Rebstockbads gehören zu den gemeinsamen Erinnerungen. »Natürlich haben wir auch die Proteste gegen die ›Startbahn West‹ mitbekommen«, sagt Michael Müller, der jetzt Arbeitsdirektor und Mitglied des Vorstands der Fraport AG ist, »das war an der Uni ein großes Thema.« Einmal hätten sie sich die Proteste am Flughafen angesehen, aber nie aktiv mitgestaltet, erinnert sich der 58-Jährige. Zwei Jahre, nachdem sich die beiden kennenlernten, zogen sie zusammen in eine Wohnung in Bockenheim. Schon bald war der Kinderwunsch da, und so wurden sie schon während des Studiums Eltern. An Heirat aber wurde zunächst noch nicht gedacht. »Damals war es unüblich zu heiraten, es war peinlich«, sagt Silke Müller.
Doch beide wollten ihrem Kind gemeinsam eine Familie bieten und so heirateten sie an einem Freitag dem 13ten als Erste aus ihrem Freundeskreis. Seit 34 Jahren leben sie in einer glücklichen Ehe. Die drei Kinder sind längst erwachsen. Der Draht zur Uni besteht bis heute. Michael Müller ist unter anderem bei der Vereinigung von Freunden und Förderern engagiert, im Beirat für Wirtschaft und Finanzmarkt und im Institut für Arbeit, Wirtschaft und Kultur. Mit Spannung verfolgen beide die Entwicklung der Universität und sind immer wieder fasziniert von der Gestaltung der neuen Campi. [Autorin: Nicole Grziwa]
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Dieser Artikel ist in der Ausgabe 33 des Alumni-Magazins Einblick erschienen.