Das erst kürzlich ausgezeichnete LernLabor-Projekt E²piMINT der Goethe-Universität wurde aus über 100 Bewerbungen zum Thema MINT ausgewählt und nach Berlin zur re:publica 2024 eingeladen. Hier hatte das Team die Möglichkeit, sein innovatives Konzept zum inklusiven naturwissenschaftlichen Unterricht vorzustellen, das Schüler*innen mit und ohne Förderbedarf gleichermaßen für Naturwissenschaften begeistert.
In diesem Projekt experimentieren Schülerinnen selbstständig und beschäftigen sich mit Themen aus den Perspektiven aller drei Naturwissenschaften. Je eine Vierergruppe erhält eine „Forscherbox“ mit vier Experimenten, sodass jede Schülerin und jeder Schüler ein Experiment eigenständig bearbeiten, sich aber gleichzeitig in der Gruppe austauschen kann. Danach erhalten die Gruppen eine gemeinsame Aufgabe und dokumentieren ihre Ergebnisse in einem Gruppenplakat. Die Rolle der Lehrkräfte ist lernbegleitend. Die Selbstständigkeit der Schülerinnen und die Zusammenarbeit stehen im Fokus.
Unterschiedliche Zugänge zu den Experimenten (vereinfachte schriftliche Anleitung oder Videoanleitung), Hilfekarten (die schwierige Begriffe oder Verfahren erklären) und Zusatzaufgaben (für schnelle und leistungsstärkere Schülerinnen) sorgen für Lernfortschritte – unabhängig von den Lernvoraussetzungen. Neben der Methodik sind die Themen des Projektes besonders. Es sind Fragestellungen, die den Schülerinnen aus dem Alltag bekannt sind. Dadurch können sie den Inhalt der Experimente besser greifen und sich für Naturwissenschaften begeistern.
Entwickelt und evaluiert wurden das Konzept sowie die vorgestellten Schülerlabore „Farben“ und „Kleben und Haften“ von einem multidisziplinären Projektteam der Goethe-Universität zu, dem neben den beiden Doktorandinnen Lea Mareike Burkhardt und Giulia Pantiri die Masterstudentin Fatime Beka sowie Prof. Volker Wenzel (Biologiedidaktik), Prof. Arnim Lühken (Chemiedidaktik), Prof. Thomas Wilhelm (Physikdidaktik) und Prof. Dieter Katzenbach (Sonderpädagogik) gehören.
Prof. Volker Wenzel freute sich sehr über die Einladung auf die re:publica: „Die Vorstellung auf der re:publica hilft uns, das tolle Konzept breiter bekannt zu machen und Sichtbarkeit auch über die Grenzen von Hessen hinaus zu erlangen. Zudem haben wir uns mit anderen MINT-Akteur*innen vernetzen können.“
Lea Burkhardt
Night of Science: Sonnencreme ohne Korallen-Schädigung
Wie sich eine biologisch abbaubare Sonnenschutzcreme herstellen lässt, erprobt derzeit eine Gruppe Studierender, die am weltweiten Wettbewerb iGEM teilnimmt. Die Creme entwickelt das Team auf Basis UV-absorbierender Aminosäuren, die mithilfe von gentechnisch veränderten Bakterien hergestellt werden sollen. Der Vorteil: Die Creme soll komplett biologisch abbaubar sein und sich so von konventionellen Cremes unterscheiden, deren Inhaltsstoffe zum Beispiel Korallen vergiften können. Auf der „Night of Science 2024“ präsentierte das Team, das am weltweiten „Wettbewerb für Synthetische Biologie“ teilnimmt, sein Projekt „SOLAR – Save Our Lives And Reefs“ (https://igem.uni-frankfurt.de/).
Die Night of Science lockt jedes Jahr bis zu 10 000 Besucherinnen und Besucher auf den Campus Riedberg. Dieses Jahr hielten Lehrende 80 Vorträge zu ihrem jeweiligen Fach, und mehr als 30 Initiativen und Gruppen stellten sich an ihren Ständen vor. Zudem gaben Führungen Einblicke hinter die Kulissen der Wissenschaft und Interessierte konnten sich über naturwissenschaftliche Studiengänge informieren.
Markus Bernards
Weitere Informationen unter https://nightofscience.de/.