20 Jahre FIAS

Ein Festakt für Wissenschaft und Innovation

Ein Institut für theoretische Forschung: Was vor 20 Jahren als abstrakte Vision begann, hat sich bewährt. Am Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) arbeiten Forschende aus unterschiedlichen Disziplinen gemeinsam daran, komplexe Systeme zu entschlüsseln. Von der Goethe-Universität als Stiftung gefördert, bildet das FIAS eine einzigartige theoretische Schnittstelle zwischen Forschungsinstituten und Fachbereichen am Campus Riedberg.

Highlight der Veranstaltung war die Vergabe des mit 10.000 € dotierten Ehrenpreises für Wissenschaftsdiplomatie mit einer Laudatio von Staatsminister Timon Gremmels. Den von der STIFTUNG GIERSCH gestifteten Preis. Charlotte Warakaulle, Direktorin für Internationale Zusammenarbeit am CERN, nahm diesen Preis mit Freude entgegen. Das Preisgeld wird für Projekte zur Wissenschaftskommunikation verwendet.
(v.l. Ehrensensator Carlo Giersch, Charlotte Warakaulle, Staatsminister Timon Gremmels. Foto: Raman El Atiaoui).

Zum 20-jährigen Bestehen feierte das FIAS am 5. Dezember 2024 mit einem Festakt im Casino der Goethe-Universität. Höhepunkt der Feier war die Verleihung des „Ehrenpreises für Wissenschaftsdiplomatie“ durch Hessens Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur Timon Gremmels. Ein abwechslungsreiches und kurzweiliges Programm mit Sprechern aus dem Kreis der Gründer, Forschenden und Gäste aus Wissenschaft und Politik spiegelte die Entwicklung des Instituts und die besondere Atmosphäre dort wider. Im Fokus stand dabei ein Dank an die Förderinstitutionen und private Stifter:innen, die im Laufe der Zeit Forschungsmittel von gut 100 Millionen Euro bereitstellten. Ohne diese Unterstützung wären viele der richtungsweisenden Projekte des FIAS nicht möglich gewesen.

Die Erfolgsgeschichte des FIAS zeigt, dass interdisziplinäre Forschung wichtige theoretische Grundlagen legt: von neuronalen, molekularen und zellübergreifenden Netzwerken über energieeffiziente Hochleistungscomputer bis hin zur Erforschung dichter Materie und den frühen Anwendungen Künstlicher Intelligenz in Disziplinen wie der Seismologie oder Energienetzinfrastruktur.

Geschichte(n) aus 20 Jahren FIAS erzählten einige Protagonisten in einem Podiumsgespräch – von der Vision der Entstehung bis zu aktuellen Forschungsfragen. Neben Persönlichkeiten aus den Gründungstagen kamen auch der jüngste Senior Fellow Roberto Covino und die Doktorandin Sigrid Traegenap zu Wort. Sie gaben Einblicke in die Rolle des FIAS als „Forschungs-Schnellboot“ und diskutieren, wie interdisziplinäre Ansätze die Wissenschaft bereichern. Der Wissenschaftliche Direktor des FIAS, Eckhard Elsen beschrieb das so: „Das FIAS umspannt seit 20 Jahren Disziplinen, die auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun haben“. Aus diesem Austausch entstünden die besten Ideen und Ansätze. „Wir feiern dieses Jubiläum als Ansporn, weiter neue Wege in der theoretischen Forschung Komplexer Systeme zu gehen.“

Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff betonte: „Das FIAS ist eine optimale Ergänzung für die Forschung in unseren sechs interdisziplinären Forschungsprofilbereichen an der Goethe-Universität. Es ist ein Ort, an dem der interdisziplinäre Austausch und die Freiheit des Denkens im Mittelpunkt stehen. Es dürfen im wahrsten Sinne des Wortes Experimente gewagt werden.“

Teil des Programms waren ein Poetry-Slam-Beitrag von Doktorand Jonas Elpelt und eine Rede der Studierendenvertreter. Den stimmungsvollen Abschluss bildet ein faszinierender poetischer und musikalischer Vortrag rund um die Physik der Schneeflocke der FIAS-Fellows Franziska Matthäus und Volker Lindenstruth. Denn Forschung am FIAS schaut über den Tellerrand – seit 20 Jahren.

Das FIAS (Frankfurt Institute for Advanced Studies) ist eine interdisziplinäre Forschungseinrichtung in Frankfurt am Main. Hier entwickeln international ausgewiesene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Theorien zu komplexen naturwissenschaftlichen Zukunftsthemen in den Bereichen theoretische Naturwissenschaften, Computerwissenschaften und KI-Systeme sowie Lebens- und Neurowissenschaften. Über die Grenzen der Disziplinen hinweg erforschen sie mit Hilfe mathematischer Algorithmen und Simulationen die komplexen selbstorganisierenden Systeme der Natur. Als gemeinnützige Stiftung basiert unser Handeln auf Offenheit, Vielfalt und gegenseitiger Wertschätzung.

Aktuelle Informationen zu Forschung, Projekten und Veranstaltungen →

Relevante Artikel

Kibbutzim-College-Studentinnen Bar (Mitte) und Yuval (rechts) nutzen die Arbeit an unterschiedlichen Stationen, um mit Schüler*innen des Riedberg-Gymnasiums in den Austausch zu kommen. Foto: Jürgen Lecher, Goethe-Universität Frankfurt

Vogelgezwitscher finden alle angenehm

Wie begeistern Biologielehrer*innen Schüler*innen für ihr Fach? Im ersten „Workshop on Biological Sciences“ trafen acht Studierende des Kibbutzim College of

Öffentliche Veranstaltungen
Die Blüten der Königskerze (Verbascum densiflorum) werden häufig Hustentees beigemischt, weil sie als reizstillend und schleimlösend gelten. Foto: Uwe Dettmar

Noch nicht in voller Blüte

Wann pflanzliche Medikamente helfen könnten Pflanzliche Arzneimittel haben nichts mit Homöopathie oder ­Nahrungsergänzung zu tun. Und doch unterscheiden sie sich

Rüdiger Weber, Foto: Jürgen Lecher, Goethe-Universität Frankfurt

Rüdiger Weber, Finanzwissenschaftler

Auf einmal wird es ganz einfach: Seit einem halben Jahr hat Rüdiger Weber am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften die Stiftungsprofessur „Alternative Investments“

Eine Drohne fliegt über ein überschwemmtes Gebiet. Copyright: PhotoChur/Shutterstock

Podcast: Cybersicherheit im Drohnenschwarm

Wenn Feuerwehr und Polizei bei einer Katastrophe wie der Ahrtal-Überschwemmung oder bei plötzlichen Prügeleien während einer Großdemonstration eine schnelle Übersicht

Um Patienten besser auf große Operationen vorzubereiten, wurde bei Capreolos eine spezielle App entwickelt. Foto: Privat

Starthilfe für schnelles Wachstum

Um Forschungsergebnisse in die praktische Umsetzung zu bringen, helfen Innovectis und Unibator beim Überwinden von Hürden Aus dem Fachbereich Medizin

Helfen, weil einem selber geholfen wurde

Die Psychotherapeutische Beratungsstelle (PBS) der Goethe-Universität ist ein niedrigschwelliges Angebot für alle Studierenden. Ein kürzlich erfolgter Spendenaufruf zielt darauf, das

You cannot copy content of this page