10./11. September: 7. Jahrestagung des House of Pharma & Healthcare

Foto: House of Pharma & Healthcare

Im Gesundheitswesen begegnen sich viele verschiedene Interessen, die miteinander in Einklang zu bringen nicht immer einfach ist. Ärzte- und Apothekerverbände, Politik und Wissenschaft, Krankenkassen, Zulassungsbehörden und Unternehmen der pharmazeutischen Industrie sind hier zu nennen – vor allem aber die Patienten, um deren Gesundheit es letztlich geht und die wir alle irgendwann einmal sind.

All diesen Interessengruppen ein kontinuierliches Forum des Dialogs zu bieten, ist – neben der Förderung von Ausbildung und Forschung – eines der drei zentralen Ziele des House of Pharma & Healthcare. Seine Jahrestagung ist die wichtigste Plattform für diesen Dialog. „Gemessen an ihrer Besucherzahl, Intensität und thematischen Vielfalt sucht sie bundesweit ihresgleichen“, sagt Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz, Vizepräsident der Goethe-Universität und Präsident des House of Pharma & Healthcare. Am 10. und 11. September 2018 wird die Jahrestagung im Casino auf dem Campus Westend zum siebten Mal stattfinden.

Premiere für den Deutschen Patientenpreis

Zum ersten Mal wird während der Jahrestagung in diesem Jahr der Deutsche Patientenpreis verliehen, eine gemeinsame Initiative der Zeitschrift ZEIT Doctor und des House of Pharma & Healthcare. Mit diesem Preis wird die beste Innovation ausgezeichnet, die analog oder digital dazu beiträgt, die Therapietreue (Adhärenz) von Patienten zu erhöhen. Denn mangelnde Adhärenz hat insbesondere bei medikamentöser Behandlung gravierende Auswirkungen.

Allein in Europa verursacht sie jedes Jahr schätzungsweise 200.000 Todesfälle sowie erhebliche Kosten durch verschriebene, aber nicht genutzte Arzneimittel. „Kostenintelligenz – das Gesundheitssystem im Spannungsfeld zwischen einer alternden Gesellschaft und steigenden Kosten“ ist einer der beiden thematischen Schwerpunkte der Tagung, die im Rahmen von Podiumsdiskussionen erörtert werden.

Das Problem ist, dass die Gesundheitsausgaben in Deutschland viel schneller steigen als das Bruttoinlandsprodukt. Als kostenintelligente Maßnahme dagegen wird unter anderem die immer engere Kooperation zwischen vier Bereichen verstanden, die durch Ärzte, Naturwissenschaftler, Informatiker und Ingenieure repräsentiert werden: Arzneimittel, Diagnostik, Datenverarbeitung und Medizintechnik (Drugs, Diagnostics, Data and Devices).

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Die 7. Jahrestagung des House of Pharma & Healthcare findet am 10. und 11. September 2018 im Casino auf dem Campus Westend der Goethe-Universität statt. Zur Jahrestagung eingeladen sind:

  • Entscheider aus Pharmakonzernen sowie mittelständischen Pharmaunternehmen
  • Vertreter der Gesundheitswirtschaft
  • Vertreter aus Politik und Medien
  • Vertreter von Patientenorganisationen
  • Vertreter aus Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen
  • Nachwuchswissenschaftler und Doktoranden

Anmeldung unter www.convent.de/pharma

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Denn die Konvergenz dieser 4 D könnte Kosten signifikant senken, wenn sie insbesondere chronische Krankheiten früher erkennbar und damit besser behandelbar machte. Welche Chancen eröffnen sich der Medizin durch Fortschritte im Feld der künstlichen Intelligenz? Wenn Computer durch künstliche neuronale Netze zum vertieften, assoziativen Lernen („deep learning“) befähigt werden, können sie dann aus einer hinreichend großen Menge an Daten (z. B. Aufnahmen von Gewebeproben oder aus Kernspintomografen) tatsächlich schneller und zuverlässiger pathologische Muster erkennen und entsprechende therapeutische Schlüsse ziehen als menschliche Medizinforscher oder -praktiker? Oder befinden wir uns diesbezüglich derzeit nur auf dem Gipfel der überzogenen Erwartungen, wie sie technologische Neuerungen eben mit sich bringen? Diese Fragen thematisiert der zweite Schwerpunkt der Tagung unter dem Titel „Auf der Spitze des Hype Cycles: Wie Deep Learning die Entwicklung neuer Wirkstoffe und Therapien mit signifikanter Zeit- und Kostenersparnis ermöglichen wird“.

»Science Slam«: Eine Bühne für den Nachwuchs

Neben diesen Schwerpunktthemen bietet die Jahrestagung des House of Pharma & Healthcare wieder zwei Sessions mit je vier parallelen Workshops zu Themen von speziellem Interesse. Großen Zuspruch wird sicher der „Science Slam“ finden, dessen Premiere im vergangenen Jahr ein bejubelter Erfolg war: Fünf Nachwuchswissenschaftler konkurrieren hier um die originellste Kurzpräsentation ihres Forschungsprojektes.

Eingeleitet wird dieses Format mit einer Keynote des Geschäftsführers von Hessen Trade & Invest über „Das Land Hessen als Hotspot für Gründungen und Innovationen“. Mut zur Innovation hatte man in Hessen schon vor 350 Jahren. Damals gründete Friedrich Jacob Merck in Darmstadt die Apotheke, aus der das heutige Weltunternehmen gleichen Namens hervorging.

Dessen Pharmachefin, Belén Garijo, wird zum Auftakt der Jahrestagung in einem Podiumseinzelgespräch ihre Sicht der aktuellen Entwicklungen und Veränderungen im Gesundheitswesen darlegen: „Imagine. Immer neugierig – auch in den nächsten 350 Jahren“ hat ihr Unternehmen zum Wahlspruch seines Jubiläums erhoben.

Das trifft auch die Intention des House of Pharma & Healthcare, welches das Ziel verfolgt, die Pharma- und Gesundheitskompetenz aus Hessen heraus gebündelt weiterzuentwickeln und zu einem wesentlichen Impulsgeber der nationalen wie internationalen Arzneimittelforschung zu werden. „Denn allen Fortschritten der Medizin zum Trotz“, erinnert dessen Vizepräsident Prof. Jochen Maas, Geschäftsführer Forschung & Entwicklung bei Sanofi-Aventis Deutschland, „sind viele Krankheiten bis heute nur unzureichend zu behandeln.“

Autor: Joachim Pietzsch

Dieser Artikel ist in der Ausgabe 4.18 des UniReport erschienen. PDF-Download »

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