Am 23. November geht es weiter in der Reihe „Denken geht durch den Magen“. Thema des Vortrags von Tilmann Habermas: „I prefer dying to become big as mamma“: Kulturelle Genese und Psychodynamik der Magersucht.
Essen um sich selbst zu modellieren findet einen historischen Vorläufer in der Internalisierung der Techniken der Körperformung vom Korsett zum Diäthalten. Diese kulturelle Entwicklung seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert wird reflektiert in und gebrochen durch die Perspektive der Abweichung von normativen kulturellen Techniken in den modernen Essstörungen der Magersucht und Bulimie. Einen Blick auf die Geschichte der Essstörungen und des sie ermöglichenden kulturellen Umfeldes sowie die sich dabei wandelnden Motive und Praktiken Essgestörter positioniert Essen in einem Spannungsfeld zwischen Körper (Hunger, Aussehen), Vergesellschaftung und Identität.
Tilmann Habermas ist Professor für Psychoanalyse an der Goethe-Universität Frankfurt.
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In der Frankfurter Vortragsreihe „Denken geht durch den Magen“ werden sich namhafte Experten aus Ethnologie, Soziologie, Philosophie, Literatur-, Kultur- und Filmwissenschaft sowie Psychologie, Kulturanthropologie und Molekulargastronomie mit den subtilen Verbindungen zwischen „Denken“ und „Essen“ auseinandersetzen. Mehr Informationen zur Vortragsreihe »
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Die Vorträge finden, sofern nicht anders vermerkt, mittwochs von 18 bis 20 Uhr im IG-Farben-Haus, Campus Westend, Raum IG 411 statt. Die Vorlesungsreihe wird im Sommersemester 2017 fortgesetzt.