Seit ungefähr zwei Jahrhunderten ist in den westlichen liberalen Gesellschaften Privatheit als Wert und als Recht verankert. Aber in den vergangenen Jahrzehnten ist Privatheit unter Druck geraten: In einem vorher unbekannten Maße investieren Staaten in Überwachung, Internetunternehmen verkaufen die persönlichen Daten ihrer Kunden und auch normale Nutzer geben im Netz selbst intime Details ihres Lebens preis. Viele Beobachter verteidigen demgegenüber Privatheit auf unkritische Weise oder stellen fest, dass das Zeitalter der Privatheit endgültig vorüber sei. Die Vortragenden des Symposiums „Rethinking Privacy: Interdisciplinary Perspectives“ aus der Geschichts- und Literaturwissenschaft, aus der Politischen Theorie, der Soziologie, der Rechtswissenschaft und der Kulturwissenschaften werden vor dem Hintergrund struktureller Transformationen von Privatheit darüber diskutieren, wie man sich dem Phänomen im 21. Jahrhundert kritisch und reflektiert nähern kann.
Das englischsprachige Symposium ist eine gemeinsame Veranstaltung des DFG-Forschungsprojekts „American Literature and the Transformation of Privacy” an der Goethe-Universität und des DFG-Graduiertenkollegs „Privatheit und Digitalisierung” an der Universität Passau; es findet statt am 28. Mai 2018 im IG-Farben-Haus, Raum IG 1.414, auf dem Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt. Alle Interessierten sind willkommen.
Quelle: Pressemitteilung vom 25. Mai 2018