Cornelia Goethe Colloquien beschäftigen mit intersektionaler Theoriebildung zu geschlechtsbezogener Gewalt

Gewalt gegen Frauen, Mädchen und dissidente Körper ist in den letzten Jahren zu einem zentralen Thema feministischer Bewegungen weltweit geworden. Proteste gegen geschlechtsbezogene Gewalt und ihr gesellschaftliches Echo verdeutlichen die Bedeutung des Themas. Obwohl die Frauen- und Geschlechterforschung seit Beginn dazu forscht, ist das Thema in den letzten Jahren in den Hintergrund gerückt.

Die Cornelia Goethe Colloquien „Gender(ed) Violence. Zur Aktualität geschlechtsbezogener Gewalt“ greifen aktuelle Debatten aus Forschung und Praxis zum Thema Gewalt im Geschlechterverhältnis im Wintersemester 2022/23 auf. Die eingeladenen Referent*innen richten im Laufe des Semesters einen intersektional informierten Blick auf die vielfältigen Formen der Gewalt, die vor allem weibliche und dissidente Körper sowie Menschen, die von der Norm abweichend begehren, trifft.

Eröffnet werden die Colloquien mit dem Roundtable „Gestern, heute, morgen – Zur Theoretisierung von geschlechtsbezogener Gewalt in Deutschland.“ am Mittwoch, 26. Oktober, um 18 Uhr c.t. im PEG-Gebäude, PEG 1.G191, Theodor-W.-Adorno-Platz 6, 60323 Frankfurt am Main.

Carol Hagemann-White, Lisa Gabriel und Dorothea Zimmermann diskutieren die Entstehung des Forschungsfeldes geschlechtsbezogener Gewalt aus der feministischen Bewegung, die unterschiedlichen Wege der Theoretisierung und die Institutionalisierung feministischer Praxis. Das Gespräch soll die Bedeutung theoretischer Erkenntnisse für Gender Studies, feministische Bewegungen und sozialarbeiterische Praxis, aber auch das historische Gewordensein des Forschungsfeldes ‚Gewalt und Geschlecht‘ beleuchten.

Das Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und die Erforschung der Geschlechterverhältnisse lädt in Kooperation mit dem GRADE Center Gender, dem Gleichstellungsbüro der Goethe-Universität, dem Gleichstellungsrat des Fachbereichs 03 und der Heinrich Böll Stiftung Hessen zu dieser öffentlichen Veranstaltungsreihe ein. Der Eintritt ist frei.

Weitere Termine:

09.11.2022 – online
Xavier Guadalupe-Diaz
Transgressed: The State of Transgender Intimate Partner Violence in the US

23.11.2022
Laura Wolters und Hilkje C. Hänel
Gewalt mit System? Vergewaltigung als soziale Praxis

07.12.2022
Rolf Pohl
Männlichkeit, Sexualität, Gewalt. Sozialpsychologische Überlegungen zur Persistenz sexueller Gewaltverhältnisse

11.01.2023 – online
Ulrike Lembke
Femi(ni)zide: Gewalt im Geschlechterverhältnis als Leerstelle im deutschen Rechtsdiskurs

25.01.2023
Birgit Sauer
Geschlechtergewalt. Materialistisch-feministische Staatstheorie als Analyseperspektive

01.02.2023 – online
Verónica Gago und Rita Segato
Körper – Ökonomien – Gewalt

08.02.2023
Kirsten Campbell
Researching Gender and Violence: A Case Study of Conflict-related Sexual Violence

Detaillierte Informationen zum Programm und zur Anmeldung für die online-Veranstaltungen.  

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