Ein Netzwerk für die Ethnologen

ANEF-Vorstand: Claus Deimel, Enida Delal ić, Susanne Schröter, Ronja Metzger-Ajah, Markus Lindner; Foto: Gabriel Klaeger
ANEF-Vorstand: Claus Deimel, Enida Delal ić, Susanne Schröter, Ronja Metzger-Ajah, Markus Lindner; Foto: Gabriel Klaeger

40 Jahre war es bei einigen schon her, dass sie ihrer Alma Mater Lebewohl gesagt hatten: Mit der Gründung des Alumni-Netzwerkes haben nun auch ehemalige Ethnologie-Studentinnen und Studenten die Chance, den Kontakt zur Goethe-Universität zu intensivieren.

Prof. Dr. Susanne Schröter, Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Ethnologie, begrüßte die rund 100 Besucher des ersten Alumni-Tages am 4. Juni. Das Fach Ethnologie habe sich seit den Anfängen stark verändert – von einer Wissenschaft, die sich vornehmlich mit weißen Flecken auf der Landkarte beschäftigt hat, hin zu einer Globalwissenschaft. Moderne Ethnologie setze sich mit globalen Krisen, ethnischen und religiösen Konflikten, mit Migration und Flucht, Organisation von Arbeit und vielen weiteren Themen auseinander. Ethnologen sind gefragt in Forschungsverbünden; außerhalb der Wissenschaft seien sie in verschiedenen Bereichen von Bildung, Kultur, Wirtschaft oder Politik tätig.

Entsprechend gewachsen ist auch das Interesse am Fach: Im Wintersemester studierten mehr als 1700 junge Menschen am Institut. »Aus der ehemals übersichtlichen Gemeinschaft, in der jeder jeden kannte, ist eine unüberschaubare Gruppe von Wissenschaftlern und Praktikern geworden«, so Schröter. »Da braucht es Strukturen, um Ethnologen und Ethnologinnen in Beruf und Studium miteinander in Kontakt zu bringen, um an der Universität den Kontakt mit Ehemaligen zu halten und um Studierenden bessere Zugänge zum Berufsleben zu ermöglichen.«

Festvortrag von Marin Trenk; Foto: Gabriel Klaeger
Festvortrag von Marin Trenk; Foto: Gabriel Klaeger

Der Alumni-Tag, der von den Freunden und Förderern finanziell unterstützt wurde, war rundum unterhaltsam: Prof. Dr. Marin Trenk berichtete in seinem Festvortrag über die »Kulinarische Globalisierung«, es gab Poster-Präsentationen zu Forschungsprojekten, eine spontane musikalische Einlage. Vertreter der Fachschaft führten die Alumni, die teils noch an der Liebigstraße studiert hatten, über den neuen Campus Westend.

Bis in die Nacht hinein unterhielten sich die Besucher auf der Dachterrasse des Casinos, wurden alte Kontakte wiederbelebt, neue geknüpft. Dass diese Kontakte über die Generationen hinweg gepflegt werden sollen, darüber waren sich alle einig – und auch darüber, dass ethnologisches Fachwissen gerade in Zeiten großer Migrationsbewegungen von gesellschaftlicher Relevanz ist und ethnologische Expertise dringend präsenter sein sollte.

Als Forum hierfür dient künftig das von 26 Alumni gemeinsam begründete »Alumni-Netzwerk des Instituts für Ethnologie an der Goethe-Universität Frankfurt(ANEF)«, das als e. V. die Initiative des Instituts für Ethnologie institutionalisieren soll. Zum Vorstandsvorsitzenden wurde Alumnus Dr. Claus Deimel gewählt, der als ehemaliger Direktor der Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen auf langjährige Berufserfahrungen zurückblickt und bestens vernetzt ist. Er stellte in Aussicht, »dass wir viele Veranstaltungen machen werden mit Alumni, die im Berufsleben erfolgreich sind, dass wir eine gute ‚Message’ an die Studierenden übermitteln können – aus unserer eigenen Erfahrung und auch weil wir aus anderen Kulturen lernen.« [Autorin: Ronja Metzger]

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Kontakt: metzger@em.uni-frankfurt.de

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Dieser Artikel ist in der Ausgabe 33 des Alumni-Magazins Einblick erschienen.

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