Gestern erreichte die Organisatoren die Nachricht, dass der Historiker Anthony T. Grafton, Henry Putnam Professor of History an der Princeton University, die in dieser Woche geplanten Vorträge im Rahmen der 5. Dagmar-Westberg-Vorlesung nicht halten kann. Zu seinem großen Bedauern erlaube es ihm eine akut aufgetretene Erkrankung nicht, den Flug über den Atlantik anzutreten. Wie Prof. Christian Wiese, Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie und Organisator der diesjährigen Dagmar-Westberg-Vorlesung, mitteilte, soll der Vorlesungszyklus mit Grafton im Herbst nachgeholt werden.
Anthony Grafton hat eine vollkommen neue Sicht auf die humanistische Gelehrsamkeit entwickelt. In seinen Vorträgen wird Grafton dann im Herbst der Frage nachgehen, in welchem Maße die europäische Forschung vom 15. bis 17. Jahrhundert durch theologische Prämissen geprägt war. Anhand dreier Fallstudien, die Teil eines umfassenderen Projekts sind, wird er die Entwicklung der frühneuzeitlichen Gelehrsamkeit zum Frühen Christentum darstellen und daraus vorläufige Schlussfolgerungen für die Charakterisierung des Verhältnisses von Religion und Wissenschaft in dieser Epoche ziehen.
Zur Dagmar-Westberg-Vorlesung: Die Gastprofessur ist nach dem Vorbild amerikanischer Lectures konzipiert. Sie wird aus einem Stiftungsfonds finanziert, den die Mäzenin Dagmar Westberg zur Verfügung gestellt hat. Nach dem Willen der Stifterin soll das Geld ausschließlich für die Geisteswissenschaften verwendet werden. So kann die Goethe-Universität jährlich eine/n weltweit renommierte/n Forscher/in nach Frankfurt einladen.
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Informationen: Prof. Dr. Christian Wiese, Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie, Fachbereich Evangelische Theologie, Tel. (069) 798-33313, c.wiese@em.uni-frankfurt.de
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