Die Veranstaltungsreihe „StreitClub“ geht in eine neue Runde. Nicole Deitelhoff, Professorin für Politikwissenschaft an der Goethe-Universität und Sprecherin des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt, lädt gemeinsam mit dem Publizisten und Moderator Michel Friedman zum Diskutieren ein. Die Veranstaltung steht diesmal unter dem Titel „Angst vor der Armut – versagt der Staat?“ und findet am Montag, 10. Oktober, um 19:30 Uhr im The English Theatre Frankfurt, Gallusanlage 7, 60329 Frankfurt am Main statt.
Die Inflation in der Eurozone steigt und steigt, die Lebenshaltungskosten ebenso. Manche Stimmen aus Wissenschaft und Gesellschaft sagen bereits eine tiefe Rezession voraus. Kein Wunder, dass viele Menschen nicht nur dem nächsten Winter, sondern auch den kommenden Jahren mit ängstlichen Gefühlen entgegensehen. Wie kann der Staat eingreifen? Wie kann er das Vertrauen der Menschen (wieder-)gewinnen? Die bereits beschlossenen Maßnahmen sind jedenfalls äußerst umstritten. Auch von Staatsversagen ist die Rede. Zurecht? Darüber diskutieren diesmal der Wirtschaftsjournalist Rainer Hank und der Präsident des diw (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) Prof. Marcel Fratzscher mit den beiden Gastgebern.
Dr. Rainer Hank (Jahrgang 1953) ist Publizist und Kolumnist, in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung schreibt er unter dem Titel „Hanks Welt“ über Wirtschaftsthemen. Hank hat in Tübingen und Fribourg (Schweiz) Literaturwissenschaft, Philosophie und Katholische Theologie studiert und wurde 1983 mit einer literaturwissenschaftlichen Arbeit promoviert. Von 1988 an war er Mitglied der Wirtschaftsredaktion der FAZ, 1997 war er im Rahmen eines Sabbaticals Visiting Scholar an der Business School des Massachusett Institute of Technology und am Center for European Studies der Harvard University. Von 1999 bis 2001 leitete er die Wirtschaftsredaktion des „Tagesspiegels“ (Berlin), von 2001 bis 2018 das Ressort Wirtschaft und „Geld & Mehr“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Prof. Marcel Fratzscher (Jahrgang 1971), Ph.D. befasst sich als Wissenschaftler, Autor und Kolumnist mit wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Themen. Er ist Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) und Professor für Makroökonomie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er gehört dem High-level Advisory Board der Vereinten Nationen zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) an und ist Mitglied des Beirats des Bundeswirtschaftsministeriums und Mitglied des Kuratoriums der Hertie School of Governance. Inhaltlich fokussiert er sich auf die Themen Makroökonomie und Finanzmärkte, soziale Ungleichheit, Globalisierung und europäische Integration. Fratzscher ist zudem Kolumnist bei Zeit Online und veröffentlicht regelmäßig Kommentare in deutschen und internationalen Medien wie der Financial Times und Project Syndicate. Im März 2022 erschien von ihm: „Geld oder Leben – Wie unser irrationales Verhältnis zum Geld unsere Gesellschaft spaltet“.
Prof. Dr. Nicole Deitelhoff ist Professorin für Internationale Beziehungen an der Goethe-Universität Frankfurt und Direktorin des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung. Sie forscht und lehrt zu internationaler politischer Theorie, globalem Regieren und Konflikten um Institutionen und Normen sowie zu sozialen Bewegungen und der Zukunft der Demokratie. 2008 erhielt sie den Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und 2017 wurde ihre Arbeit mit dem Schader-Preis prämiert. Sie ist Geschäftsführende Sprecherin des bundesweiten Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ), Sprecherin des Leibniz-Forschungsverbunds „Krisen einer globalisierten Welt“ und Co-Sprecherin des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ sowie der Forschungsinitiative „ConTrust – Vertrauen im Konflikt“. Im August 2022 hat sie außerdem die Leitung des Expertengremiums zur fachwissenschaftlichen Begleitung der documenta15 übernommen.
Dr. Julien Michel Friedman ist ein deutsch-französischer Jurist, Philosoph, Publizist und Autor. Von 2016 bis 2021 war er zudem Honorarprofessor an der Frankfurt University of Applied Sciences und Geschäftsführender Direktor des Center for Applied European Studies (CAES). Aktuell moderiert er für den Südwestrundfunk (SWR) das Demokratieforum im Hambacher Schloss und empfängt seit 2017 beim Berliner Ensemble regelmäßig Gäste für das Format „Friedman im Gespräch“. Seit September 2020 ist Michel Friedman außerdem Moderator der Veranstaltungsreihe „Denken ohne Geländer“ des Jüdischen Museums in Frankfurt. Folgende Bücher von ihm sind bisher erschienen: „Kaddisch vor Morgengrauen“ (2005), „Zeitenwende“ (2020), das in Zusammenarbeit mit Harald Welzer entstand, „Streiten? Unbedingt!“ (2021) und jüngst „Fremd“.
Der StreitClub ist ebenso wie die Formate „StreitBus“ (in Kooperation mit dem DemokratieWagen von mehralswählen e.V. und dem Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung) und die Online-Debattenreihe „Kontrovers: Aus dem FGZ“ Teil des Projekts „Frankfurt streitet!“ des Frankfurter FGZ-Standorts. Dabei geht es um die Bedeutung von Streitkultur für die Demokratie.
Tickets für den StreitClub sind für 12 bzw. 10 Euro über das English Theatre Frankfurt erhältlich, https://cutt.ly/streitclub_tickets, Telefon 069 242316-20, E-Mail: box-office@english-theatre.de. Pressekarten bei Katja Maasch, maasch@em.uni-frankfurt.de.