Zur genetische Herkunft der Europäer / „Woher kommt der Mensch?“

blog_vortragsreihe_mensch-plakat_a4ansichtAm kommenden Mittwoch (23. November) findet in der Reihe „Woher kommt der Mensch?“ im Rahmen der Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ der nächste Vortrag statt.

Haben Einwanderer aus dem Nahen Osten dafür gesorgt, das sich zu Beginn der europäischen Jungsteinzeit Wildbeuter-Gesellschaften zu frühen Ackerbauern entwickelten? Oder beschleunigten innovative Technologien sowie domestizierte Pflanzen und Tiere diesen Übergang? Um der genetischen Herkunft der frühen Europäer nachzugehen, wurde mittlerweile das Genom von knapp 300 prähistorische Individuen untersucht.

Welche Schlüsse man daraus ziehen kann, darüber berichtet Dr. Wolfgang Haak vom Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte (Jena) in seinem Vortrag „Zur genetische Herkunft der Europäer: Migration und Anpassung in der Vorgeschichte“ am 23. November (Mittwoch) um 19.30 Uhr im Hörsaal, Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum, Georg-Voigt-Straße 14-16

Der Vortrag findet statt im Rahmen der interdisziplinäre Vortragsreihe „Woher kommt der Mensch? Ein neuer Blick auf Homo sapiens“. Sie wird veranstaltet von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und der Goethe-Universität und durch die Stiftungsgastprofessur „Wissenschaft und Gesellschaft“ der Deutsche Bank AG finanziert. Die Moderation an diesem Abend übernimmt Dr. Christine Hertler, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.

Heute lässt sich mit Hilfe genetischer Analysen prähistorischer Skelette rekonstruieren, inwieweit Kulturwechsel im archäologischen Befund rein kulturell zu verstehen sind oder ob auch Bevölkerungswechsel zugrunde liegen. An der Schnittstelle von Genetik, Archäologie, Anthropologie, Linguistik und Medizin analysiert Haak, der Anthropologie, Vor- und Frühgeschichte und Paläontologie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz studierte, die genetischen Daten früherer menschlicher Populationen. Haak, der heute die Forschungsgruppe Molekulare Anthropologie am Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte leitet, forschte nach seiner Promotion in Mainz von 2006 bis 2015 am Australian Centre for Ancient DNA in Adelaide.

In der gesamten Vortragsreihe berichten international renommierte Wissenschaftler über die atemberaubenden Fortschritte, die sich in allen die Evolution des Menschen betreffenden Disziplinen abzeichnen. Das ermöglicht ganz neue Antworten auf die große Frage nach dem, was uns ausmacht. Evolution wird nicht länger nur als „Survival of the Fittest“ in Bezug auf körperliche Anpassung, Kraft und Geschicklichkeit angesehen werden. Vielmehr wirkt sich die Funktionslogik von Selektion und Anpassung auch auf Verhaltensweisen wie Kooperation und Altruismus aus. All diese Perspektiven tragen bei zu einem neuen, integralen evolutionären Selbstverständnis des Menschen – und seiner Welt.

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Weitere Termine und Themen im Überblick:

14. Dezember 2016, Hörsaal des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums, Georg-Voigt-Straße 14-16
Lob der Lüge. Zur Evolution von Intelligenz
Prof. Dr. Volker Sommer, University College London
Moderation: Prof. Dr. Friedemann Schrenk, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt, und Goethe-Universität

18. Januar 2017, Hörsaal des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums, Georg-Voigt-Straße 14-16
The Skin of Homo sapiens: the Evolution of our Interface with the World
Prof. Dr. Nina Jablonski, Pennsylvania State University, State College
Moderation: PD Dr. Ottmar Kullmer, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt

25. Januar 2017, Hörsaal des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums, Georg-Voigt-Straße 14-16
Jäger und Künstler: Warum der Neandertaler ausstarb und die Kunst entstand
Prof. Dr. Nicholas J. Conard, Eberhard Karls Universität Tübingen
Moderation: Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt, und Goethe-Universität

8. Februar 2017, Hörsaal des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums, Georg-Voigt-Straße 14-16
Ständchen, Schlaflied oder Kriegsgeschrei? Theorien zum Ursprung der Musik und ihrer Funktion für den Menschen
Prof. Dr. Melanie Wald-Fuhrmann, Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik, Frankfurt
Moderation: Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt, und Goethe-Universität

15. Februar 2017, Senckenberg-Naturmuseum, Senckenbergallee 25, 19:00 Uhr
Podiumsdiskussion mit Impulsvorträgen
Ein neuer Blick auf Homo sapiens – die Zukunft des Menschen
Moderation: Joachim Müller-Jung, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Gesprächspartner: Prof. Dr. Dr. h. c. Volker Mosbrugger, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, Frankfurt; PD Dr. Miriam N. Haidle, Heidelberger Akademie der Wissenschaften; Prof. Dr. Hans-Dieter Mutschler, Hochschule Ignatianum, Krakau; Prof. Dr. Annette Kehnel, Universität Mannheim

Alle Vorträge beginnen um 19.30 Uhr, bis auf die abschließende Podiumsdiskussion, die um 19 Uhr startet.

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Quelle: Pressemitteilung vom 18. November 2016

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