Hessens größtes Holzwohngebäude: Studierendenwohnheim und International House für Campus Riedberg

V.l. Sascha Zoske, FAZ, Prof. Dr. Andrea Klug, Stellv. Präsidentin des Deutschen Studentenwerks, Dr. Enno Aufderheide, Generalsekretär Alexander von Humboldt-Stiftung, Prof. Dr. Christiane Thompson, Vizepräsidentin der Goethe-Universität, Konrad Zündorf, Geschäftsführer des Studierendenwerks Frankfurt am Main, Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Prof. Dr. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität, Prof. Dr. Jürgen Bereiter-Hahn, Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen der Goethe-Universität

Passend zum Start des Wintersemesters konnten die 359 Wohneinheiten, hiervon sind 6 barrierefrei, des Studierendenwerks Frankfurt am Main und die 27 Wohneinheiten des International House nach rund dreieinhalb Jahren Bauzeit am Campus Riedberg bezogen werden.

Heute wurde die offizielle Eröffnung im Beisein von Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Mike Josef, Planungsdezernent der Stadt Frankfurt am Main, Prof. Dr. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität, Prof. Dr. Andrea Klug, Stellv. Präsidentin des Deutschen Studentenwerks, Tim Hoppe, Wohnraumreferent AStA der Goethe-Universität, Prof. Dr. Jürgen Bereiter-Hahn, Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen der Goethe-Universität, Prof. Dr. Christian Wiese, Stiftungsratsmitglied der Stiftung zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen der Goethe-Universität, Dr. Enno Aufderheide, Generalsekretär Alexander von Humboldt-Stiftung sowie Konrad Zündorf, Geschäftsführer des Studierendenwerks Frankfurt am Main gemeinsam mit weiteren Gästen und den dort lebenden Studierenden gefeiert.

Der Neubau ist ein energetisch kompaktes hochwärmegedämmtes und nachhaltig gebautes Passivhaus, das den KFW 40 Standard erfüllt. Bei den zum Einsatz kommenden Baumaterialien wurde nicht nur auf einen guten Primärenergiefaktor, sondern auch auf Umweltverträglichkeit und Rückbaubarkeit Wert gelegt. In einer Holzhybridbauweise werden oberhalb einer betonierten Sockelzone alle Geschossdecken und Wände komplett in einer Cross-laminated timber-Holztafelbauweise (CLT) erstellt. Durch ein innovatives Brandschutzkonzept kann die Holzkonstruktion in weiten Teilen im Innern des Hauses sichtbar bleiben und verleiht allen Appartements einen besonderen Charakter.

Zusätzlich ist das Gebäude mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet, die das gesamte Haus versorgt. Im Jahr können ca. 100.000 kWh Strom erzeugt werden, davon werden 90-95% selbst genutzt. Je nach Höhe des Strompreises – Annahme 32 Cent/kWh – können somit jährlich bis zu rund 30.000 Euro eingespart werden. Da der erzeugte Strom im Gebäude verbraucht wird, gibt es kein Batteriespeichersystem. Der nicht im Hausnetz verbrauchte Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist (Überschusseinspeisung).

Nicht nur die nachhaltige Bauweise zeichnet die neue Unterkunft für Studierende und Gastwissenschaftlerinnen aus, sondern auch die erstmalig angebotenen Themenräume und Mitmachangebote. Ein Waschsalon mit Loungebereich, ein Tanz und Yoga-Raum, ein Musikraum, ein Fitnessraum, eine Nähstube, ein Kinoraum, zwei Lernräume, eine Fahrradwerkstatt und ein gut besonnter Gartenhof tragen zur Förderung des gemeinschaftlichen Wohnens bei. Betreut werden die Angebote z. B. durch Tutoreninnen.

Hinzu kommen die Außenflächen mit Aufenthaltsqualität, im südlichen Bereich befindet sich eine überdachte Freifläche für hausinterne Veranstaltungen. Die Miete beträgt bis 350 Euro warm, bei den Zweizimmerappartements bis 420 Euro warm für Studierende und ab 550 Euro für Gastforscher*innen.

Riedbergallee 4, Campus Riedberg

Für die Planung und Bauüberwachung des Projekts zeichnet sich das Frankfurter Architekturbüro Ferdinand Heide Architekt Planungsgesellschaft mbH verantwortlich.

Organisatorisch wurde für das gemeinschaftliche Projekt des Studierendenwerks Frankfurt am Main mit der Stiftung zur Förderung internationaler Beziehungen der Goethe-Universität eine „Bauherrengemeinschaft IHCR“ gebildet, die Bauherrin und Eigentümerin ist. Das Baugrundstück wurde der Bauherrengemeinschaft IHCR vom Land Hessen im kostenfreien 99-jährigen Erbbaurecht zur Nutzung überlassen. Die Projektkosten belaufen sich auf rund 38,5 Millionen Euro. Davon rd. 35 Mio. Euro für das Studierendenwerk Frankfurt am Main und rd. 3,5 Mio. Euro (plus Sonder- und Innenausstattung) für die Stiftung. Die Stiftung finanziert das Vorhaben aus ihrem eigenen Vermögen und weiteren Zuwendungen.

Gefördert wurde die Maßnahme des Studierendenwerks durch ein Darlehen aus dem Landesprogramm „Studentisches Wohnen“ in Höhe von rd. 12,6 Millionen Euro, einem Zuschuss des Landes Hessen in Höhe von rd. 5 Millionen Euro, einem Zuschuss der Stadt Frankfurt am Main aus dem Förderprogramm „Studentisches Wohnen“ in Höhe von rd. 3,8 Millionen Euro und einem KfW-Darlehen in Höhe von rd. 8 Millionen Euro und Eigenmitteln.

„Im International House kommen Studierende, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen. Daraus ergeben sich wunderbare Möglichkeiten der persönlichen und beruflichen Vernetzung“, so Staatssekretärin Ayse Asar. „Für den Neubau hat das Land Hessen insgesamt 17,6 Millionen Euro sowie das Grundstück unentgeltlich im Wege des Erbbaurechtes bereitgestellt. Denn: Eine gute Wohnsituationen ist Grundlage dafür, erfolgreich zu studieren und wissenschaftlich arbeiten zu können. Seit 2014 haben wir 1.014 zusätzliche Wohnheimplätze geschaffen, weitere 1.087 befinden sich im Bau und 702 Plätze in der Planung. Sobald sie bezogen sind, wird die Versorgungsquote in Hessen – bei gleichbleibenden Studierendenzahlen –auf über acht Prozent ansteigen. Damit kommen wir unserem Ziel einer Versorgungsquote von zehn Prozent einen großen Schritt näher.“

Prof. Dr. Jürgen Bereiter-Hahn, Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen der Goethe Universität: „Die Förderung einer Grenzen überschreitenden Gemeinschaft von Forschenden ist das Ziel der Stiftung zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen der Goethe Universität. Der Austausch von Ideen, Denkweisen und Forschungsmethoden im persönlichen, unmittelbaren Gespräch kann durch keine mediale Vermittlung ersetzt werden. Hierzu sind nicht nur sehr gute Arbeitsbedingungen, sondern auch bezahlbare Wohnmöglichkeiten erforderlich, eine in Frankfurt schwer erfüllbare Forderung.

Das IHCR umfasst neben den 16 Einzelappartements auch 9 Doppelappartements und 2 Familienwohnungen. Damit tragen wir den gesellschaftlichen Anforderungen an ein familienfreundliches Berufsumfeld Rechnung. Die Integration von studentischem Wohnen mit dem Wohnen von erfahrenen Wissenschaftlerinnen hat Modellcharakter, wobei es den Gästen freisteht, sich in die nur ihnen reservierten Bereiche zurückzuziehen. Aufenthalte von Gastwissenschaftlerinnen an der Goethe-Universität führen im Idealfall dazu, dass die Gäste als Botschafterinnen der Universität wie auch der Stadt Frankfurt wieder an ihre Heimatwirkungsstätte zurückkehren und vielleicht selbst oder von ihnen animierte Schülerinnen als hochqualifizierte Fachleute wieder zu uns kommen, etwa um hier eine Arbeit aufzunehmen.“

Mike Josef, Planungsdezernent der Stadt Frankfurt am Main: „Frankfurt ist eine attraktive Stadt zum Studieren. Doch gerade Studierende haben es auf dem angespannten Wohnungsmarkt sehr schwer, eine angemessene und bezahlbare Unterkunft zu finden. Das merken wir besonders zu Semesterbeginn. Ich bin froh über jeden Wohnheimplatz, der auch durch unsere Unterstützung entsteht“, betont Josef. Seit 2013 gibt es ein eigenes Förderprogramm für studentisches Wohnen, auch wenn die Kommune nicht die originäre Zuständigkeit für Studentisches Wohnen hat. Seit 2016 konnten so bereits knapp 900 Wohnheimplätze gefördert werden. „Es ist uns wichtig ein Wohnungsangebot für alle Bevölkerungs- und Einkommensschichten bereit zu stellen und dazu gehören auch Wohnungen für Studierende. Wenn dabei so interessante Projekte entstehen, die nachhaltig sind und das Zusammenleben fördern, freut uns das besonders.“

„Das International House ist mehr als nur ein Wohnprojekt! Heute ist die Begegnung und der Austausch über nationale Grenzen hinweg zwingend notwendig, um die Zukunftsfähigkeit für unsere Welt zu schaffen. Daher ist das International House ein klares Bekenntnis der Goethe-Universität und der Stadt Frankfurt zur Internationalität. Das Gebäude des International House und des neues Studierendenwohnheims zeugt zudem von dem unbedingten Willen zur Nachhaltigkeit, denn es ist aus Holz gebaut und von der visionären Kraft der Akteure, allen voran Prof. Dr. Bereiter-Hahn, der seit einem Jahrzehnt sich nicht von dieser Idee hat abbringen lassen. Nach der heutigen Eröffnung werden sowohl internationale Gastwissenschaftler*innen und Studierende hier den so dringend gesuchten bezahlbaren Wohnraum in Frankfurt, aber auch einen Ort des internationalen Austausches finden!“, sagte Prof. Dr. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

„Ich bin sehr dankbar, gemeinsam mit dem Land Hessen, der Stadt Frankfurt am Main, der Stiftung zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen der Goethe-Universität und der Goethe-Universität dieses innovative und nachhaltige Wohnprojekt auf den Weg gebracht zu haben“ so Konrad Zündorf, Geschäftsführer des Studierendenwerks Frankfurt am Main.

Unsere Wohnheime bieten nicht nur Unterkünfte, eine wesentliche Aufgabe ist auch die Unterstützung und Integration unterschiedlicher Bewohnergruppen, z.B. internationaler Studierender. Durch das neue Angebot der Themenräume sowie den damit verbundenen Aktivitäten und Workshops erleichtern wir den Studierenden den Start am neuen Hochschulstandort und auch in einen neuen Lebensabschnitt,“ so Dr. Albrecht Fester, Verwaltungsratsvorsitzender des Studierendenwerks Frankfurt am Main und Kanzler der Goethe-Universität. „Das International House bringt zudem Studierende und Wissenschaftler*innen zusammen und fördert so den Austausch.“

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