Rundumversorgung des Herzens

OP im universitären Herzzentrum. Foto: Uni-Klinikum Frankfurt

Am Universitätsklinikum Frankfurt wurde das neue Universitäre Herzzentrum Frankfurt eröffnet. Zweck des Zentrums ist die individuelle und interdisziplinäre Betreuung von Herzpatienten durch führende Spezialisten.

In Deutschland sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach wie vor Todesursache Nummer eins. In den letzten zwanzig Jahren konnten zwar große Fortschritte in der Diagnostik und Therapie verzeichnet werden. Die Lebenserwartung der Patienten steigerte sich um annährend 79 Prozent. Dennoch zeigt sich hier noch weiteres Potential für eine optimierte Behandlung. „Die interdisziplinäre Betreuung von Patienten mit strukturellen Herzerkrankungen, chronischer Herzschwäche oder koronarer Herzerkrankung bedarf einer individuellen Abstimmung, um für jeden einzelnen Patienten die beste Behandlungsmethode zu gewährleisten“, erklärt Prof. Andreas Zeiher, Direktor der Kardiologie am Universitätsklinikum Frankfurt.

Erstklassige Spezialisten unter einem Dach

Im neuen Universitären Herzzentrum Frankfurt (UHF) arbeiten Spezialisten unterschiedlicher Fachbereiche Seite an Seite zusammen, um Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine bestmögliche und individuell abgestimmte Behandlung zu bieten. Experten aus Herzchirurgie, Kardiologie, Anästhesiologie sowie Intensivmedizin erarbeiten in gemeinsamen Sprechstunden und Arbeitsgruppen die für den individuellen Patienten optimal angepasste Therapie. Auch die Behandlung erfolgt gemeinsam. Unterstützt werden sie von den hausinternen Spezialisten für kardiovaskuläre Bildgebung, Radiologie, Neurologie, Pflege/Physiotherapie, Kinderkardiologie und Gefäßchirurgie.

„Am Universitätsklinikum Frankfurt findet sich eine einzigartige Kombination führender Spezialisten auf ihren jeweiligen Fachgebieten. Ich freue mich, dass es uns nun gelungen ist, diese vorhandene Expertise in einem interdisziplinären Zentrum zu bündeln“, erklärt Prof. Thomas Walther, Direktor der Klinik für Thorax-, Herz- und Thorakale Gefäßchirurgie.

Weltweit führend in der Herzklappentherapie

In das UHF integriert sind das national zertifizierte, überregionale Herzinsuffizienzzentrum und das überregionale hessische Kinderherzzentrum. Die Experten am UHF sind führend in der operativen wie auch kathetergestützten Therapie von Herzklappenerkrankungen. Weitere Schwerpunkte sind interventionelle und operative Therapien bei koronarer Herzerkrankung und die Versorgung von Aortenaneurysmen. Bei der Behandlung aller Patienten am UHF werden nach Möglichkeit schonende minimalinvasive Verfahren eingesetzt.

Schwerpunkte wie die Elektrophysiologie, Angiologie, die Bildgebung oder Thoraxchirurgie sind ebenfalls im neuen Herzzentrum abgebildet und komplettieren das Behandlungsangebot für Patienten mit Herzerkrankungen. Der Zusammenschluss der verschiedenen Zentren und Kliniken im UHF ermöglicht es, schnelle, effektive und transparente Therapieentscheidungen für Patienten aller Lebensalter zu treffen.

„Als Universitätsmedizin sind wir in der besten Position, die sogenannte Transition, eben jene Betreuung über die ganze Lebensspanne, aus einer Hand anzubieten. Das erhöht die Patientensicherheit enorm, verhindert man doch, dass beim Übergang zwischen verschiedenen Häusern oder Abteilungen wichtiges Behandlungswissen verloren geht“, erläutert Prof. Jürgen Graf, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums sowie Geschäftsführer des neuen Herzzentrums.

Gebündeltes Wissen und Forschung

Im gemeinsamen Studienzentrum werden außerdem klinische Studien und wissenschaftliche Aktivitäten des Herzzentrums gebündelt. Die bereits vorhandene herzmedizinische Expertise wird so kontinuierlich weiter ausgebaut. Neue Konzepte können direkt in der Behandlung umgesetzt werden.

„Neu erworbenes Wissen gelangt hier auf direktem Weg sprichwörtlich von der Laborbank ans Krankenbett. Wie alle Patienten unserer Universitätsmedizin profitieren die Menschen, die im Herzzentrum behandelt werden, so von der direkten Verknüpfung wissenschaftlicher Forschung und klinischer Praxis“, betont Prof. Kai Zacharowski, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie und stellvertretender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums.

Der bestehende Forschungs- und Lehrauftrag soll durch das Zentrum fortgeführt und unterstützt werden. Herzmedizinische Aus- und Weiterbildungsprogramme werden zusätzlich gefördert und intensiviert.

Quelle: Pressemitteilung des Universitätsklinikums Frankfurt vom 27. November 2018

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