Standpunkte

Konrad Zündorf, Geschäftsführer Studierendenwerk

Liebe Alumni und Freunde der Goethe-Universität,

sicherlich sind unter Ihnen viele, die während ihres Studiums von den Angeboten des Studierendenwerks Frankfurt am Main profitieren konnten. Eine Institution, die mittlerweile auf eine 100-jährige Geschichte zurückblicken kann und während dieser Zeit – bei allen Rückschlägen – erfolgreich ihr Leistungsspektrum in allen Bereichen weiter ausbauen und zahlreiche Projekte umsetzen konnte. Zur Geschichte gehört auch die Zeit, in der die Einrichtung mit den Nationalsozialisten kollaborierte.

Neue gastronomische Konzepte in 30 Mensen, Cafeterien, Cafés und Kaffeebars an 13 Hochschulstandorten wurden umgesetzt. Diese wurden fast ausnahmslos baulich erneuert und auf über 30 Betriebe ausgeweitet. Ein Ausbauprogramm für studentisches Wohnen wurde gestartet und die Zahl der Wohnheimplätze binnen 20 Jahren im gesamten Rhein- Main-Gebiet auf heute mehr als 3.700 Plätze verdoppelt. Die Beratung bekam Vielfalt und Professionalität. Neue Beratungs- und Finanzierungsangebote wurden eingeführt. Weiterhin wurden auch Angebote gestrafft und strukturiert. All dies und vieles mehr bildete das Fundament, mit dem das heutige Studierendenwerk Frankfurt am Main die über 70.000 Studierenden der sechs betreuten hessischen Hochschulen tagtäglich unterstützt.

Dass es auch ganz anders hätte kommen können, wissen heute jedoch nur die wenigsten. Anfang der 1980er Jahre geriet das Studierendenwerk Frankfurt am Main in wirtschaftlich schweres Fahrwasser. Die über viele Jahre aufgebaute Angebotsvielfalt konnte durch die geltenden Kostenbeiträge und den Studierendenwerksbeitrag nicht mehr ausreichend finanziert werden. In dieser Zeit verstarb Gerhard Kath, der über ein Vierteljahrhundert als Geschäftsführer die Arbeit im Studierendenwerk geprägt hat. Christian Francke-Weltmann übernahm in dieser schwierigen Gemengelage die Geschäftsführung. Seine Jahre waren geprägt von Sanierungen und einem stringenten Sparkurs mit einem klaren Einschnitt in der Angebotsvielfalt. Die aus der Zeit zu verstehenden Leistungen der beiden Geschäftsführer verdienen Anerkennung. Erst ab Anfang der 2000er Jahre gab es wieder einen Aufschwung.

Mit Ausbruch der Pandemie 2020 mussten jedoch alle gastronomischen Betriebe sowie die Präsenzberatung des Studierendenwerks geschlossen werden. Ein Großteil der Beschäftigten wurde in Kurzarbeit geschickt. Glücklicherweise gelang es, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Dennoch wirkt sich die Pandemie bis heute auf die personelle Ausstattung und das Angebot der Mensen und Cafés aus. Die Akquise von Fachpersonal ist mit eine der großen Herausforderungen, der wir uns heute zu stellen haben.

Unsere heutige Situation ist von den internationalen Krisen sowie den Nachwirkungen der Corona-Pandemie geprägt. Arbeitsplätze, Prozesse und Strukturen wurden stärker digitalisiert und angepasst. So schaffen wir heute die Rahmenbedingungen, damit Studierende sich auch in Zukunft erfolgreich auf ihr Studium konzentrieren können. Für die Zukunft wünsche ich, dass das Studierendenwerk Frankfurt am Main aus den Herausforderungen gestärkt hervorgeht und so den sicher wachsenden Anforderungen an die Studierenden für ein erfolgreiches Studium gerecht wird.

Ihr Konrad Zündorf

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