Ein Festakt für Wissenschaft und Innovation
Ein Institut für theoretische Forschung: Was vor 20 Jahren als abstrakte Vision begann, hat sich bewährt. Am Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) arbeiten Forschende aus unterschiedlichen Disziplinen gemeinsam daran, komplexe Systeme zu entschlüsseln. Von der Goethe-Universität als Stiftung gefördert, bildet das FIAS eine einzigartige theoretische Schnittstelle zwischen Forschungsinstituten und Fachbereichen am Campus Riedberg.
Zum 20-jährigen Bestehen feierte das FIAS am 5. Dezember 2024 mit einem Festakt im Casino der Goethe-Universität. Höhepunkt der Feier war die Verleihung des „Ehrenpreises für Wissenschaftsdiplomatie“ durch Hessens Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur Timon Gremmels. Ein abwechslungsreiches und kurzweiliges Programm mit Sprechern aus dem Kreis der Gründer, Forschenden und Gäste aus Wissenschaft und Politik spiegelte die Entwicklung des Instituts und die besondere Atmosphäre dort wider. Im Fokus stand dabei ein Dank an die Förderinstitutionen und private Stifter:innen, die im Laufe der Zeit Forschungsmittel von gut 100 Millionen Euro bereitstellten. Ohne diese Unterstützung wären viele der richtungsweisenden Projekte des FIAS nicht möglich gewesen.
Die Erfolgsgeschichte des FIAS zeigt, dass interdisziplinäre Forschung wichtige theoretische Grundlagen legt: von neuronalen, molekularen und zellübergreifenden Netzwerken über energieeffiziente Hochleistungscomputer bis hin zur Erforschung dichter Materie und den frühen Anwendungen Künstlicher Intelligenz in Disziplinen wie der Seismologie oder Energienetzinfrastruktur.
Geschichte(n) aus 20 Jahren FIAS erzählten einige Protagonisten in einem Podiumsgespräch – von der Vision der Entstehung bis zu aktuellen Forschungsfragen. Neben Persönlichkeiten aus den Gründungstagen kamen auch der jüngste Senior Fellow Roberto Covino und die Doktorandin Sigrid Traegenap zu Wort. Sie gaben Einblicke in die Rolle des FIAS als „Forschungs-Schnellboot“ und diskutieren, wie interdisziplinäre Ansätze die Wissenschaft bereichern. Der Wissenschaftliche Direktor des FIAS, Eckhard Elsen beschrieb das so: „Das FIAS umspannt seit 20 Jahren Disziplinen, die auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun haben“. Aus diesem Austausch entstünden die besten Ideen und Ansätze. „Wir feiern dieses Jubiläum als Ansporn, weiter neue Wege in der theoretischen Forschung Komplexer Systeme zu gehen.“
Universitätspräsident Prof. Dr. Enrico Schleiff betonte: „Das FIAS ist eine optimale Ergänzung für die Forschung in unseren sechs interdisziplinären Forschungsprofilbereichen an der Goethe-Universität. Es ist ein Ort, an dem der interdisziplinäre Austausch und die Freiheit des Denkens im Mittelpunkt stehen. Es dürfen im wahrsten Sinne des Wortes Experimente gewagt werden.“
Teil des Programms waren ein Poetry-Slam-Beitrag von Doktorand Jonas Elpelt und eine Rede der Studierendenvertreter. Den stimmungsvollen Abschluss bildet ein faszinierender poetischer und musikalischer Vortrag rund um die Physik der Schneeflocke der FIAS-Fellows Franziska Matthäus und Volker Lindenstruth. Denn Forschung am FIAS schaut über den Tellerrand – seit 20 Jahren.
Das FIAS (Frankfurt Institute for Advanced Studies) ist eine interdisziplinäre Forschungseinrichtung in Frankfurt am Main. Hier entwickeln international ausgewiesene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Theorien zu komplexen naturwissenschaftlichen Zukunftsthemen in den Bereichen theoretische Naturwissenschaften, Computerwissenschaften und KI-Systeme sowie Lebens- und Neurowissenschaften. Über die Grenzen der Disziplinen hinweg erforschen sie mit Hilfe mathematischer Algorithmen und Simulationen die komplexen selbstorganisierenden Systeme der Natur. Als gemeinnützige Stiftung basiert unser Handeln auf Offenheit, Vielfalt und gegenseitiger Wertschätzung.
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