Forschung Frankfurt / Hirnmetastasen: Die Tricks der Tumorzellen

Metastasen sind mittlerweile die häufigste Todesursache bei Krebspatienten. In der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins „Forschung Frankfurt“ der Goethe-Universität zum Thema Bewegung berichtet Dr. Lisa Sevenich vom Georg-Speyer-Haus, mit welchen Tricks es wandernden Tumorzellen gelingt, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden und sich im eigentlich gut abgeschotteten Organ Hirn anzusiedeln.

Die weitaus meisten der Tumorzellen, die den Primärtumor verlassen und mit dem Blutstrom durch den Körper wandern, werden durch das Immunsystem vernichtet. Doch ein Prozent dieser Zellen siedelt sich in anderen Organen an und bildet dort eine Metastase – für Krebspatienten ein gefährlicher Prozess, und bei bis zu 45 Prozent der Erkrankten ist das Gehirn betroffen.

Die Blut-Hirn-Schranke überwinden die Tumorzellen dabei mit Protein-abbauenden Enzymen und Signalstoffen, die die Barriere zwischen Blutkreislauf und Nervengewebe durchlässig machen. Immunzellen, die den Tumorzellen folgen, werden inaktiviert. „Wir haben herausgefunden, dass Tumorzellen die Abwehr des Körpers regelrecht blockieren und zu ihren Gunsten verwenden“, berichtet Dr. Lisa Sevenich in „Forschung Frankfurt“.

In weiteren Artikeln der aktuellen Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ geht es etwa um den Bau von Teilchenbeschleunigern, die winzige Teilchen bis nahe an die Lichtgeschwindigkeit bringen und dabei helfen, Geheimnisse der Materie zu entschlüsseln. Andere Beiträge zeigen, wie Stroboskopbilder im Physikunterricht helfen können, zu beleuchten, wie in den Anfängen der Verhaltensforschung Wildtierforschung an zahmen Tieren gelang und wie die „Zappel-Philipp“-Krankheit ADHS auch noch Erwachsenen zu schaffen macht.

Die aktuelle Ausgabe von „Forschung Frankfurt“ (2/2021) kann von Journalistinnen und Journalisten kostenlos bestellt werden über: ott@pvw.uni-frankfurt.de

Alle Beiträge sind online erhältlich unter www.forschung-frankfurt.de

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