Goethe fragt, unsere Wissenschaftler*innen antworten: der Psychologe Rolf van Dick

Goethe fragt, unsere Wissenschaftler*innen antworten. Zum Beispiel, warum sie Wissenschaftlerin bzw. Wissenschaftler geworden sind. Und was sie unbedingt noch herausfinden wollen. In der Reihe „Goethe fragt“ stellen wir fortlaufend kluge Köpfe der Goethe-Universität vor. Uns interessiert, woran sie forschen – und wer die Menschen hinter der Forschung sind.  

Name: Rolf van Dick
Profession: Psychologe
Arbeitsplatz: Abteilung für Sozialpsychologie

Warum sind Sie Wissenschaftler geworden?

Weil mich die Einheit und Vielfalt von Lehre und Forschung vom ersten Tag des Studiums an begeistert hat.

Woran arbeiten Sie gerade?

Wir arbeiten in mehreren Projekten an den Themen identitätsorientierte Führung (d.h. Führung, die dazu beiträgt, dass in Teams und Organisationen ein Wir-Gefühl entsteht) und wie diese mit Leistung und Gesundheit in Teams zusammenhängt.

Was wollen Sie unbedingt noch herausfinden?

Wie diese Art von guter Führung, die im Team ein Wir-Gefühl entwickeln hilft mit geteilter Führung in Teams, also Teams, in denen sich die Führung auf mehrere Schultern verteilt, kombiniert werden kann. Zum Beispiel untersuchen wir das gerade in Startups, also ganz kleinen Teams.

Wie sieht Ihr idealer Arbeitstag aus?

Nach dem Ankommen im Büro gute Gespräche bei einem Kaffee. Dann ein bis zwei Stunden konzentriertes Arbeiten an Anträgen, Papern oder der Auswertung von Studiendaten. Anschließend gemeinsames Mittagessen in der Mensa (am liebsten im Sommergarten) mit meiner Abteilung und nachmittags eine gute Lehrveranstaltung mit engagierten Studierenden.

Worauf könnten Sie im Arbeitsalltag gut verzichten?

Auf Bürokratie und lange Sitzungen.

An meinem Job mag ich…

Die Freiheit, jeden Tag selbst bestimmen zu können, was ich erforschen möchte, und die Zusammenarbeit mit jungen Menschen.

Wie motivieren Sie Ihre Arbeitsgruppe?

Ich versuche, allen das Gefühl zu geben, Teil eines größeren Ganzen zu sein, in dem jede/r mit seinen bzw. ihren persönlichen Stärken beitragen kann, die Welt ein Stückchen besser zu verstehen (und zu machen).

Die Goethe Uni ist für mich….

…ein wunderbarer Ort des Austausches und der Inspiration, an dem ich auch physisch sehr gern anwesend bin, vor allem an unserem schönen Campus Westend.

Was sollte die Gesellschaft über Ihre Forschung wissen? Was ist ein häufiges Missverständnis?

Gute Führung bedeutet nicht, dass einer (meist denken wir hier an einen Mann) Macht über andere ausübt. Gute und vor allem effektive Führung entsteht, wenn diejenigen, die Verantwortung haben, Macht durch andere haben und Ideen gemeinsam realisiert werden.

Mit welcher berühmten Persönlichkeit würden Sie gerne mal einen Tag tauschen?

Mit dem Künstler Gerhard Richter, der sich in den vergangenen 70 Jahren immer wieder neu erfunden und dadurch die bildende Kunst weitergebracht hat.

Wie bekommen Sie den Kopf von der Forschung frei?

Indem ich Zeit mit Familie und Freunden verbringe, durch Lesen, Sport (Joggen und Radfahren) und den Besuch von Ausstellungen.

Prof. Dr. Rolf van Dick gehört dem Clusterprojekt ConTrust an. Das Clusterprojekt erforscht das Wechselspiel von Vertrauen und Misstrauen in Krisen- und Konfliktsituationen.

Mehr Infos
zu Prof. van Dicks Forschungsthemen finden Sie hier.

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