Harald Schwalbe erhält Richard-R.-Ernst-Preis für Magnetische Resonanz

Prof. Dr. Harald Schwalbe, Goethe-Universität Frankfurt (Foto: Jürgen Lecher für Goethe-Universität)

Mit dem Richard-R.-Ernst-Preis für Magnetische Resonanz der internationalen EUROMAR-Konferenz in Utrecht wurde jetzt Prof. Harald Schwalbe von der Goethe-Universität, Chemiker und Spezialist für Kernspinresonanz-(NMR)-Spektroskopie, ausgezeichnet. Er erhielt den Preis für seine wegweisenden Beiträge zur Entwicklung und Anwendung neuartiger Methoden in der biomolekularen NMR-Spektroskopie. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird vom Laborgerätehersteller Bruker gesponsert. Ein internationales Komitee aus renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern kürte den Preisträger.

Prof. Lucio Frydman, Vorsitzender des Richard-R.-Ernst-Preis-Komitees und Chemiker am Weizmann-Institut, Israel, sagte: „Wir freuen uns sehr, dass wir Prof. Harald Schwalbe mit dem diesjährigen Richard-R.-Ernst-Preis auszeichnen konnten. Nicht nur seine Forschung mit der NMR-Spektroskopie ist in ihrer Tiefe und Breite außergewöhnlich; seine Arbeit mit der Gründung des COVID-19 NMR-Konsortiums hat zu wesentlichen Fortschritten im Kampf gegen diese abscheuliche Krankheit geführt.“

Der Preis würdigt insbesondere die neuen Erkenntnisse, die Schwalbe und sein Team über die Faltung und Regulierung von RNA und DNA gewonnen haben sowie über die Faltungsprozesse, die Proteine außerhalb von Zellen (in vitro) durchlaufen. Ferner hob das Komitee die innovativen Ideen der Frankfurter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hervor, wie die NMR für das Wirkstoff-Screening und beim Design von Medikamenten angewandt werden kann. Ebenso wird Schwalbes Initiative bei der Gründung des internationalen wissenschaftlichen COVID-19-NMR-Konsortiums ausgezeichnet, innerhalb dessen mehr als 200 Forscherinnen und Forscher mithilfe von NMR-Spektroskopie und anderen Methoden zur Aufklärung molekularer Vorgänge im Zusammenhang mit SARS-CoV-2-Infektionen beitragen.

Prof. Harald Schwalbe, der im Zentrum für Biomolekulare Magnetische Resonanz der Goethe-Universität tätig ist, freute sich über die Ehrung: „Dieser Preis geht in erster Linie an mein großartiges Team. Es macht unglaublich viel Spaß, solch ein gleichermaßen wissenschaftlich brillantes wie hoch engagiertes Team zu leiten. Dass wir diesen Preis bei der EUROMAR-Konferenz in Utrecht erhalten, freut mich besonders, weil er dadurch auch die langjährigen engen Beziehungen insbesondere zwischen Utrecht, Florenz und Frankfurt, aber auch anderen europäischen NMR-Exzellenzzentren widerspiegelt.“

Der Richard-R.-Ernst-Preis wurde 2017 von der EUROMAR-Konferenz (A European Magnetic Resonance Meeting) mit dem Sponsor Bruker ins Leben gerufen, um innovative Methoden und Anwendungen in der Magnetresonanzforschung zu würdigen. Er wird jährlich auf der EUROMAR-Konferenz verliehen. Der Preis trägt seinen Namen nach Prof. Richard R. Ernst, der 1991 den Nobelpreisträger für Chemie für seine Beiträge zur Entwicklung der hochauflösenden Kernspinresonanz (NMR) erhielt.

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