US-Preis für das erste Bild eines Schwarzen Lochs

National Science Foundation zeichnet EHT-Forscher aus, darunter auch Luciano Rezzolla von der Goethe-Uni.

Die National Science Foundation (NSF), die staatliche Behörde für Forschungsförderung in den Vereinigten Staaten, honoriert das erste Bild eines Schwarzen Lochs mit einem neuen Preis: Der Diamond Achievement Award geht an das internationale Team des Event Horizon Teleskop-Projekts (EHT-Projekt). Unter den 200 Forschenden ist auch die Gruppe von Prof. Luciano Rezzolla, Theoretischer Astrophysiker an der Goethe-Universität.

Wie die NSF mitteilte, soll der nicht-dotierte Preis künftig Spitzenforschung auszeichnen, die im Auftrag der NSF gemacht wurde. Der europäische Beitrag zum EHT-Projekt stammt aus dem Black Hole Cam-Projekt (BHC-Projekt), das vom Europäischen Forschungsrat (ERC) in den vergangen sechs Jahren mit einem ERC Synergy Grant über 14 Millionen Euro gefördert wurde. Luciano Rezzolla ist einer der drei leitenden Wissenschaftler im BHC, zusammen mit Michael Kramer vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn und Heino Falcke von der Radboud-Universität Nijmegen in den Niederlanden.

Das Team von Rezzolla erzeugte in monatelangen Rechnungen mit Supercomputern, hauptsächlich dem LOEWE-CSC der Goethe-Universität, mehrere zehntausend Bilder von dem Schwarzen Loch im Zentrum der Nachbargalaxie M87, um das von acht zusammengeschalteten Radioteleskopen beobachtete Bild zu interpretieren. Die Bilder basierten auf unterschiedlichen physikalischen Modellen.

Das erste Bild des Schwarzen Lochs in der benachbarten Galaxie M87, aufgenommen vom Event Horizon Telescope-Projekt. Bildrechte: EHT. Mehr Informationen:

Im Juli des vergangenen Jahres gehörten Astrophysiker aus dem Team von Rezzolla – Yosuke Mizuno, Ziri Younsi (jetzt University College London) und Christian Fromm – zu der Gruppe von circa 40 Wissenschaftlern, die sich in Harvard, Boston, trafen, um ein „Bild“ aus den beobachteten Daten zu erzeugen.

Die Gruppe von Rezzolla war es auch, die durch Simulationen verschiedene Alternativen zu Schwarzen Löchern ausschloss, die ebenfalls mit der Allgemeinen Relativitätstheorie vereinbar sind.

Quelle: Pressemitteilung vom 16. Mai 2019

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