Im ERASMUS+-Projekt MoMaTrE entwickeln Didaktiker und Studierende gemeinsam Math Trails

Ein Math Trail ist eine Art mathematischer Wanderpfad, der zunehmend auch für den schulischen Kontext interessant wird: An verschiedenen Orten einer Route befinden sich Matheaufgaben, die virtuell über eine App abgerufen werden. Prof. Matthias Ludwig, der mit seiner Arbeitsgruppe MATIS I an der Goethe-Universität den Antrag für das ERASMUS+-Projekt MoMaTrE federführend betreut und zum Erfolg geführt hat, erläutert die typische Aufgabe eines Math Trails:

„Sie gehen in Frankfurt zum Opernplatz und erhalten dort die Frage: Wie viel Wasser ist in dem Brunnen? Zur Beantwortung der Frage erhalten Sie dann verschiedene Hinweise und geben dann das Ergebnis über die App ein. Dies wird anschließend mit einer bestimmten Punktzahl bewertet.“ Ein Math Trail für die Schule besteht aus 10 bis 12 Aufgaben und wird jeweils in Dreierteams gespielt.

Matthias Ludwig ist begeistert von dieser spielerischen Art, Schülerinnen und Schüler für das nicht immer geliebte Fach Mathematik zu begeistern. In den angelsächsischen Ländern erfreuen sich Math Trails schon lange einer großen Beliebtheit. Mit den Möglichkeiten, die Smartphones und Apps bieten, sollen nun auch die deutschen und andere europäische Kids dafür gewonnen werden.

„Mathematik, digitale Medien und die Bewegung an der frischen Luft passen auf ideale Weise zusammen“, betont Ludwig. MoMaTrE ist ein Akronym für Mobile Math Trails in Europe; das Programm wird von der EU mit 395.000 Euro gefördert. Einmal im Jahr werden sich die Partner künftig treffen, die Kickoff-Veranstaltung findet im Oktober in Lyon statt. Teil des Programms sind auch europaweite Lehrerfortbildungen.

Lehrkräfte lernen, einen Math Trail selber herzustellen und im Unterricht einzusetzen. Man hat dabei die Möglichkeit, das Produkt zu veröffentlichen, so dass auch Reviews seitens der Community dazu verfasst werden können. Wer das nicht möchte, kann das Produkt aber auch nur „privat“ veröffentlichen, sodass lediglich die eigene Schülergruppe darauf Zugriff hat.

„Um die fachliche und didaktische Qualität sicherzustellen, prüfen wir vonseiten des Projekts auf jeden Fall alle Math Trails“, betont Matthias Ludwig. Ein wichtiger Aspekt ist auch die Frage, ob und wie sich durch den Einsatz der Math Trails die Problemlösungskompetenz der Schülerinnen und Schüler verbessert. Im Rahmen des ERASMUS+-Projekts arbeiten sieben Partner aus insgesamt fünf europäischen Ländern zusammen, darunter auch Experten für „Gamification“: „Wir wollen die Mathematik auch mit der Welt digitaler Fantasy-Geschichten zusammenbringen, denn dafür begeistern sich heute junge Menschen“, erklärt Ludwig. Diese narrativen Math Trails werden dann von Einzelpersonen gespielt und eignen sich damit eher für den privaten Anwendungsbereich.

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Weitere Informationen unter www.mathcitymap.eu und www.momatre.eu

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Dieser Artikel ist in der Ausgabe 5.17 (PDF-Download) des UniReport erschienen.

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