Die Goethe-Universität Frankfurt und die Hebrew University of Jerusalem (HUJI) haben heute einen bedeutenden Schritt in ihrer wissenschaftlichen Zusammenarbeit im Bereich der Kindheitsforschung bekannt gegeben: Die beiden Universitäten haben eine Kooperationsvereinbarung zur Gründung des „Center for Childhood and Child Welfare in Context“ (Zentrum für Kindheit und Kindeswohl im Kontext) unterzeichnet.
Diese Zusammenarbeit baut auf einer langjährigen Partnerschaft auf, die sich durch umfangreiche Forschung, die Förderung von Nachwuchswissenschaftlern und hervorragende Leistungen in der Hochschullehre auszeichnet. Zu den bemerkenswerten gemeinsamen Initiativen gehören eine internationale Studie zum Wohlergehen von Kindern und weitere empirische Untersuchungen zu den Rechten, Interessen und Bedarfen von Kindern und Jugendlichen sowie Forschung zu Gewalt und Vernachlässigung in Familien oder pädagogischen Einrichtungen sowohl in Deutschland als auch in Israel. Darüber hinaus wird seit 2016 ein jährlich stattfindendes deutsch-israelisches Master-Seminar durchgeführt.
Vorrangiges Ziel dieser Forschungskooperation ist es, die akademische und wissenschaftliche Zusammenarbeit in der Kindheitsforschung und der sozialwissenschaftlichen Forschung zu vertiefen und auszubauen. Das neue „Center for Childhood and Child Welfare“ wird sich auf eine Reihe zentraler Themen konzentrieren. Dazu zählen unter anderem die Umsetzung der Kinderrechte, Umgang mit strukturellen Engpässen wie Fachkräftemangel oder Erfahrungen mit Flucht. Darüber hinaus wird das Center auch Fragen im Zusammenhang mit Professionalisierung, Qualität, Digitalität, Digitalisierung, globaler Erwärmung und Biodiversität untersuchen. Ziel des Centers ist es, einen Beitrag dazu zu leisten, dass Kinder und Jugendliche auch im Rahmen von Forschung eine Stimme haben auch soll Alter als soziale Kategorie untersucht werden.
An dem Center werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen wie Kindheitsforschung, Familienforschung, Erziehungswissenschaft, Pädagogik, Migrationsforschung, Sozialarbeit und Gesundheitswesen aus beiden Universitäten beteiligt sein. Ziel des Zentrums ist es, ein innovativen Beitrag zur globalen Kindheitsforschung zu leisten und die Vernetzung in diesem Bereich zu fördern.
Prof. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität: „Ich freue mich, dass unsere beiden Universitäten künftig noch stärker auf dem für unsere Gesellschaft so wichtigen Feld der Kindheitsforschung ihre Kräfte und Potenziale bündeln können. Mit dem Center for Childhood and Child Welfare in Context kann die enge Zusammenarbeit intensiviert und ausgebaut werden. Ich danke allen Beteiligten von beiden Universitäten, besonders Prof. Asher Ben-Arieh und Prof. Sabine Andresen, für ihr großes Engagement, diese zukunftsweisende internationale Kooperation möglich zu machen.“
Prof. Sabine Andresen, Professorin für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik und Familienforschung an der Goethe-Universität, hebt hervor: Insbesondere die Erfahrungen mit den Masterseminaren, in denen Studierende aus Frankfurt und Jerusalem zusammen lernen, Bedingungen des Aufwachsens in beiden Ländern miteinander besprechen und vergleichen haben uns bewogen, die Kooperation zu vertiefen. Für Studierende, die später im Jugendamt oder als Kinderschutzfachkräfte tätig sind, ist dieser Austausch über beide Systeme, über passgenaue Angebote oder Barrieren beim Schutz von Kindern und Jugendlichen wegweisend. Nicht zuletzt haben wir festgestellt, wie oft aus diesen Seminaren Freundschaften hervorgegangen sind.
Professor Asher Ben-Arieh, Dekan der School of Social Work and Social Welfare der Hebräischen Universität Jerusalem, betont die Bedeutung dieser Zusammenarbeit: „Diese Zusammenarbeit zwischen der Hebrew University of Jerusalem und der Goethe-Universität Frankfurt ist ein Beleg für unser gemeinsames Engagement, die Forschung im Bereich der Kindheitsforschung voranzutreiben. Durch die Bündelung unserer Kräfte wollen wir eine bessere und sicherere Zukunft für Kinder weltweit schaffen. Durch unsere gemeinsame Expertise und unser Engagement können wir das Leben von Kindern und Familien besser verstehen und verbessern”.