Erwin-Stein-Preis für Hartmut Leppin

Prof. Hartmut Leppin, Althistoriker an der Goethe-Universität, wird mit dem Erwin-Stein-Preis geehrt. (Foto: Dettmar)

Professor Hartmut Leppin, Althistoriker an der Goethe-Universität, wird am kommenden Mittwoch, 13. März, in Gießen mit dem Erwin-Stein-Preis 2019 ausgezeichnet. Damit sollen vor allem seine Verdienste um die Erforschung der Polyphonie des frühen Christentums gewürdigt werden.

Hartmut Leppins „bahnbrechende Arbeiten“ zeichneten sich dadurch aus, dass sie Antworten suchten auf fundamentale theologische, historische und politische Fragen insbesondere in Bezug auf das frühe orientalische Christentum, begründet die Erwin-Stein-Stiftung die Auswahl des Preisträgers. Er sei der Transformation antiker Religionen nachgegangen und habe sich mit dem Phänomen religiöser Toleranz und den Beziehungen zwischen religiösen und politischen Formationen beschäftigt. Die Laudatio wird Prof. Mischa Meier von der Tübinger Eberhard-Karls-Universität halten.

Hartmut Leppin hat in Marburg, Heidelberg, Pavia und Rom Geschichte und Klassische Philologie studiert und wurde in Marburg promoviert. 1995 habilitierte er sich an der Freien Universität Berlin. Seit 2001 ist er Professor für Alte Geschichte in Frankfurt, seither erfolgte Rufe aus Hannover, Berlin (HU) und Köln lehnte er ab. 2015 erhielt er den Leibnizpreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der ihm das Projekt „Polyphonie des spätantiken Christentums“ finanziell ermöglicht. Darin erforscht er vor allem Texte, die in Armenisch, Syrisch, Georgisch, Koptisch und Altäthiopisch verfasst wurden und somit eine globale Perspektive auf die Geschichte der Spätantike vermitteln. Leppin ist auch u.a. beteiligt am Graduiertenkolleg „Theologie als Wissenschaft“ und am Exzellenzcluster „Herausbildung normativer Ordnungen“. Die Erwin-Stein-Stiftung wurde vom ehemaligen hessischen Kultus- und Justizminister Prof. Erwin Stein gegründet und hat ihren Sitz in Gießen. Der gleichnamige Preis soll für hervorragende interdisziplinäre wissenschaftliche Arbeiten verliehen werden, die von großer geistiger Unabhängigkeit zeugen. Zudem von Bedeutung ist, dass die in Frage kommende Arbeit für die europäische Kultur in kritischer Auseinandersetzung mit der Gegenwart bedeutsam ist.

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