Woran forschen Sie?
Im Zentrum steht die molekulare Aufklärung eines zellulären Recyclingvorganges, den man als Autophagie (griech: Selbstverdauung) bezeichnet. Besonders interessiert mich, wie dieser Vorgang ausgeführt und gesteuert wird und wie er mit anderen Prozessen der Zelle vernetzt ist. Um diese Fragen zu beantworten, verwenden wir ein breites Spektrum zellbiologischer, biochemischer und proteomischer Methoden.
Was fasziniert Sie an der Goethe-Universität?
Für einen Naturwissenschaftler faszinierend ist natürlich die Geschichte von bekannten Forschungseinrichtungen wie dem Georg-Speyer-Haus, dem Edinger-Institut oder dem Senckenbergmuseum.
Wo sehen Sie den gesellschaftlichen Nutzen Ihrer Forschung?
Sie erweitert und vertieft unser biomedizinisches Grundlagenwissen. Deregulierung von Autophagie ist bei verschiedenen Krankheitsbildern wichtig, von Autoimmunkrankheiten über neurodegenerative
Erkrankungen bis hin zu Krebs. Allerdings ist nicht ausreichend erforscht, ob Autophagie die Entstehung dieser Krankheiten hemmt oder fördert. Ein besseres grundlegendes Verständnis trägt daher wesentlich zur Entwicklung neuer therapeutischer Strategien bei.
Welche Vorbilder haben Sie inspiriert?
Ich bin fasziniert von Geschichten, in denen Zufall und gründliche, analytische Arbeit zu bahnbrechenden Entdeckungen führten. Beispiele hierfür sind natürlich die Entdeckung des Penizillins durch Alexander Fleming, aber auch des diurnalen Säurerhythmus bei Pflanzen durch Benjamin Heyne.
Was tun Sie, wenn Sie forschungsfreie Zeit haben? Diese knappe Zeit am Wochenende verbringe ich in München bei meinen zwei Töchtern und meiner Frau. Durch die günstige Lage des Institutes für Biochemie II ist das Stadion der Eintracht unter der Woche natürlich auch sehr nahe.
Was tun Sie, um den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern?
Am Fachbereich Medizin bin ich in die Lehre eingebunden. Darüber hinaus leite ich eine vorlesungsbegleitende Seminargruppe und führe fünf DoktorandInnen zur Promotion.
Was schätzen Sie an den Forschungsbedingungen vor Ort?
Die Forschungsbedingungen am Institut für Biochemie II sind ideal. Die moderne instrumentelle Ausrüstung und die kollegiale Atmosphäre bilden ein äußerst stimulierendes Forschungsumfeld. Dazu kommt, dass die Unterstützung von jüngeren Gruppenleitern durch erfahrene KollegInnen – ob in Forschungskooperationen oder Mentoring – sehr großzügig und freundschaftlich ist. Fasziniert bin ich auch davon, wie unkompliziert sich fächerübergreifende Zusammenarbeiten mit anderen Arbeitsgruppen am Klinikum und am Riedberg etablieren lassen.
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Goethe, Deine Forscher
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Frankfurt im Portrait
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