Goethe, Deine Forscher: Ingrid Fleming, Physiologin

Prof. Dr. Ingrid Fleming, Vascular Research Centre, Universitätsklinikum; Foto: Dettmar
Prof. Dr. Ingrid Fleming, Vascular Research Centre, Universitätsklinikum; Foto: Dettmar

Woran forschen Sie?

Am Einfluss externer Faktoren wie dem metabolischen Syndrom auf die Gefäßfunktion. Wir interessieren uns auch für neue Lipidmediatoren, die Stoffwechsel und Angiogenese regulieren. Dazu kombinieren wir Massenspektrometrie mit phänotypischer Analyse, um so bestimmte Lipide mit physiologischen Prozessen sowie Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen in Verbindung zu bringen.

Was fasziniert Sie an der Goethe-Universität?

Die Möglichkeiten für Herz-Kreislauf-Forscher sind hier nahezu ideal, es gibt viele hervorragende Verbundprojekte und erfolgreiche Kooperationen. Auch mit Forschern anderer Fakultäten besteht eine gute Zusammenarbeit, und es gibt gemeinsame Publikationen – trotz der räumlichen Trennung der Campi.

Wo sehen Sie den gesellschaftlichen Nutzen Ihrer Forschung?

In einer möglichen neuartigen Therapie. Ich weiß, so ein Satz steht am Ende vieler Anträge – aber bei einigen unserer Projekte arbeiten wir mit externen Partnern aus der Pharmaindustrie zusammen. Solche Kooperationen sind wirklich wichtig, weil viele Unternehmen keine eigene Grundlagenforschung mehr betreiben.

Welche andere Disziplin ist für Sie vielleicht eine Inspirationsquelle?

Ideen und Inspirationen kommen aus so vielen verschiedenen Quellen – da ist es schwierig, eine bestimmte zu nennen. Ich habe ziemlich viel Respekt vor der Physik – was wahrscheinlich auf ein frühes Interesse an der Strömungsmechanik des Blutes und dem Einfluss mechanischer Kräfte auf die Gefäßwand zurückgeht.

Welchen Einfluss haben persönliche Faktoren und hat die Persönlichkeit auf die Forschung?

Es ist unvermeidlich, dass die Persönlichkeit eine große Rolle spielt, wie ein Labor läuft. Ich gebe nicht so schnell auf, wenn es um wissenschaftliche Ideen geht – und mehrere meiner Mitarbeiter sind ähnlich gestrickt – das macht Freude. Sie wissen, dass ich eher »pingelig« bin wenn es darum geht, alles so schnell wie möglich zu sehen und gleichzeitig eine sehr gründliche Analyse der Daten erwarte. Ich hoffe, dass ich damit Begeisterung wecke – und nicht durch Druck.

Was tun Sie, um den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern?

Neben der Einbindung in Graduiertenschulen sind meiner Meinung nach Besuche anderer Laboratorien wirklich wichtig, um neue Techniken zu lernen und unsere Forschungsbedingungen mit denen anderer Länder zu vergleichen. Das Wertvollste, was ich meinen Mitarbeitern geben kann, ist jedoch meine Zeit und die Möglichkeit, eigene Ideen zu entwickeln.

Was tun Sie, wenn Sie forschungsfreie Zeit haben?

Schwimmen ist für mich eine Form der Entspannung. Wenn mehr Zeit ist, reise ich in Länder, wo das englische Cricket-Team auf Tour ist. Ein Fünf-Tage-Testspiel mag langweilig klingen – aber ich habe dabei schon unglaublich interessante Menschen getroffen.

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Goethe, Deine Forscher
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Frankfurt im Portrait

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