40 Jahre Japanologie am Fachbereich Sprach- und Kulturwissenschaften

Erste Japanexkursion der Frankfurter Japanologie unter der Leitung von Cosima Wagner
(vordere Reihe, 2. v. l.) im September 2010. Foto: Japanologie

Anfang Mai 2021 beging das Fach Japanologie am FB 9: Sprach- und Kulturwissenschaften sein 40. Jubiläum. Die Feier zu diesem Anlass, die zunächst für das Gästehaus der Goethe-Universität geplant war, wurde in virtueller Form veranstaltet. Die Dokumentation auf einer eigens installierten Internetseite – mit einigen kleinen technisch-künstlerischen Überraschungen wie den virtuellen Erinnerungsspeichern – bot dabei zumindest den Vorteil dauerhafter Zugänglichkeit. Grußworte sprachen u. a. Prof. Dr. Gisela Welz (Dekanin FB 9) sowie Prof. Dr. Jost Gippert (ehemaliger Dekan FB 9), der zu Beginn der 2000er-Jahre entscheidend dazu beigetragen hatte, das Weiterbestehen der Japanologie an unserer Universität zu gewährleisten. Die Festansprache kam von dem renommierten Japanologen Prof. Dr. Klaus Antoni (Emeritus der Universität Tübingen), der sich mit Fachgeschichte und hochschulpolitischen Rahmenbedingungen auseinandersetzt. Den Stellenwert von Ideengeschichte würdigte der Emeritus Watanabe Hiroshi von Japans wichtigster Forschungseinrichtung, der Universität Tôkyô. Ein Großteil der Kommentare zu Lehre, Forschung und dem Studium der Japanologie als Basis für die eigene Karriere stammte von den Absolventinnen und Absolventen der Japanologie, angefangen mit Ursula Gräfe M. A., der bekannten Übersetzerin zeitgenössischer japanischer Literatur (Murakami Haruki) – eine Alumna der ersten Generation. Auch ehemalige Angehörige des Instituts steuerten Botschaften bei, so z. B. Dr. Cosima Wagner, die bis 2013 das Spezialgebiet japanbezogene kulturwissenschaftliche Technikforschung in Frankfurt gelehrt hat. Die Asienwissenschaften an der Goethe-Universität hatten im Jahr 1925 ihren Anfang genommen; sie können in vier Jahren bereits ihr 100. Jubiläum feiern. Die Japanologie wurde als eigenständiges Fach 1981 etabliert. Prof. Dr. Ekkehard May, Spezialist für vormoderne japanische Literatur, hatte die erste Professur bis zum Jahr 2000 inne. Im Sommer 2003 erfolgte die Berufung von Prof. Dr. Lisette Gebhardt als Fachvertreterin der Japanologie – mit der Spezialisierung auf moderne japanische Literatur und Kultur. Eine Phase der Neugestaltung setzte ein, die auch den stetig steigenden Studierendenzahlen Rechnung trug. Mit der Einrichtung der zweiten japanologischen Professur, seit April 2009 bekleidet von Prof. Dr. Michael Kinski, konnte die Japanologie erneut die für das Verständnis des Landes essenziellen ideengeschichtlichen Themen vertreten. In den Zeiten digitaler Lehre hat das populäre Fach nichts von seiner Attraktivität verloren. Zum Wintersemester 2020/2021 waren 592 Studierende eingeschrieben, so viel wie nie zuvor. In die Digitalität hatte man sich mit dem einschlägigen Forschungsprojekt Digitale Japanologie Frankfurt begeben; Symposien, Workshops und digitale Zusammenkünfte fanden seit Sommer 2016 statt. Aktuelle Seminare behandeln u. a. Themen wie Transhumanismus und Post-Anthropozän, was belegt, dass das Fach auch weiter in die Zukunft denkt.

https://jubilaeumvierzigjahrejapanologiefrankfurt.de/

Dieser Beitrag ist in der Ausgabe 3/2021 (PDF) des UniReport erschienen.

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