Johannes Pantel, Professor für Altersmedizin mit dem Schwerpunkt Psychogeriatrie und Klinische Gerontologie an der Goethe-Universität, widmet sich in seinem neuen Buch dem „Kalte[n] Krieg der Generationen“: Mit dem allmählichen Eintreten der Boomer-Generation ins Rentenalter, so der Altersmediziner, nimmt die demographische Entwicklung an Fahrt auf. Nicht nur die Versorgungssysteme, sondern der gesellschaftliche Zusammenhalt ist angesichts einer massiven Überalterung gefährdet. Pantel beschreibt einen möglichen Kampf um Ressourcen, der nicht nur die Solidarität zwischen Jung und Alt, sondern vor allem die (Über-)Lebenschancen alter Menschen massiv bedrohen könnte. Doch Pantel sieht auch Hoffnung: Wenn die Generationen in den Dialog treten, könnten einseitige und negative Bilder vom Alter und Altwerden, aber auch von Jugend und vom Jungsein vermieden werden. Der UniReport hat Johannes Pantel zum Gespräch getroffen.
Johannes Pantel: Der Kalte Krieg der Generationen – Wie wir die Solidarität zwischen Jung und Alt erhalten. Freiburg u.a.: Herder Verlag 2022, 272 Seiten, 22 Euro