Die Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main, die Deutsch-Französische Gesellschaft Frankfurt am Main e. V. und der Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität laden ein zum stadtöffentlichen Vortrag der aktuellen Alfred-Grosser-Gastprofessorin für Bürgergesellschaftsforschung, Prof. Dr. Ulrike Guérot. Er findet unter dem Titel „Ein Kompass für Europa: Frankfurter Lieux de Mémoires und europäische Horizonte“ am Donnerstag, dem 25. Januar 2018, 19 Uhr, im Saal HZ 5, Hörsaalzentrum, auf dem Campus Westend der Goethe-Universität statt.
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Ulrike Guérot, Expertin für Europapolitik und Demokratieforschung von der Donau-Universität Krems (Österreich), wird in ihren Ausführungen auf die aktuelle Sorge um die Zukunft Europas und der Europäischen Union eingehen. Im Jahr 2017 sei viel passiert, was die Sorgen schüre, bilanziert sie: „Ein Rechtspopulismus, der bereits seit der Finanzkrise gor, entlud sich an der Flüchtlingsproblematik. Die Europäische Union zeigte sich beim Krisenmanagement handlungsunfähig sowie durch massive Demokratiedefizite geprägt. Die Antwort auf die Malaise hieß klar und laut vernehmbar ›Take Back Control‹ und stürzte Europa mit dem Brexit über Nacht in die Orientierungslosigkeit.“ So habe das lange europäische Wahljahr besonders die Nationalisten und Rechtspopulisten geeint. Und Europa?
„Europa“, sagt Guérot, „erhielt einen Pulsschlag von einigen Bürgerinnen und Bürgern, von einem Kanzlerkandidaten Martin Schulz, aber besonders durch Emmanuel Macron.“ Doch es wäre naiv zu glauben, dass Europa damit gerettet sei. Eine Neuausrichtung der europäischen Idee sei nötig, es brauche einen neuen Kompass. Und dieser Kompass ließe sich bewusst an Momenten der Frankfurter Geschichte einnorden. Welche dies sind und für welche richtungsweisenden europäischen Impulse sie stehen, das wird Ulrike Guérot in ihrem Vortrag darlegen.
Interview mit Prof. Ulrike Guérot im aktuellen UniReport
»Wir sollten uns daran erinnern, wer hier der Souverän sein sollte«
Das Internationale Programm „Alfred-Grosser-Gastprofessur für Bürgergesellschaftsforschung“ am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität wird von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main ermöglicht. Es wurde 2009 auf Anregung der Deutsch-Französischen Gesellschaft Frankfurt am Main e. V. initiiert. Ziel des Programms ist es, die Forschung und den öffentlichen Diskurs über Bürgergesellschaft und Demokratie in Frankfurt zu stärken. Jährlich besucht ein prominenter Forscher oder eine prominente Forscherin die Universität und vertieft in Seminaren und Vorträgen Aspekte der Thematik aus sozialwissenschaftlicher Perspektive. Namensgeber ist der in Frankfurt geborene Publizist und Politologe Alfred Grosser – ein zentraler Wegbereiter der deutsch-französischen Aussöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg.
Quelle: Pressemitteilung vom 17. Januar 2018