Ein Jahr nach Erscheinen des Buchs „Gewalt im Amt. Übermäßige polizeiliche Gewaltanwendung und ihre Aufarbeitung“ laden das Forschungsprojekt „Körperverletzung im Amt durch Polizeibeamt*innen“ (KviAPol) und die Forschungsinitiative „ConTrust – Vertrauen im Konflikt“ zu einem Fachtag über „Perspektiven auf übermäßige polizeiliche Gewalt und ihre Aufarbeitung“.
Den Auftakt am Vorabend macht am Dienstag, 28. Mai, um 18:30 Uhr im Casino, Festsaal R823 ein öffentlicher Vortrag von Studienleiter Prof. Tobias Singelnstein und den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Laila Abdul-Rahman, Hannah Espín Grau und Luise Klaus, die die Studienergebnisse vorstellen werden. Auf Basis einer quantitativen Betroffenenbefragung mit mehr als 3.300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern und mehr als 60 qualitativen Interviews mit Fachleuten aus Polizei, Justiz und Zivilgesellschaft wurden Situationen, Formen und Folgen polizeilicher Gewalt sowie deren Bewertungen und Aufarbeitung durch Betroffene, Polizei und Strafjustiz untersucht. Als erstes Projekt in Deutschland hat KviAPol die unterschiedlichen Perspektiven auf übermäßige polizeiliche Gewalt empirisch fundiert aufgearbeitet und untersucht, welche Hindernisse sich bei der strafjustiziellen Aufarbeitung ergeben. Im Vortrag werden die Kernergebnisse der Untersuchung präsentiert, es wird von den Erfahrungen der Betroffenen berichtet.
Der eigentliche Fachtag am Mittwoch, 29. Mai, von 10 bis 17:30 Uhr, richtet sich an ein interessiertes Fachpublikum. In drei Panelsitzungen wird über Probleme und Lösungsansätze diskutiert: In Panel 1 über die Frage, wie Betroffene aus verschiedenen Gruppen mit polizeilicher Gewalt umgehen und wie ihre Beschwerdemacht gestärkt werden könnte. Panel 2 widmet sich Problemen bei der strafjustiziellen Aufarbeitung übermäßiger polizeilicher Gewalt und fragt, wie dem institutionellen Näheverhältnis zwischen den Strafverfolgungsbehörden zu begegnen sei. Panel 3 thematisiert, wie die Probleme mit übermäßiger polizeilicher Gewalt und ihrer Aufarbeitung in Angriff genommen werden können, ohne die polizeiliche Definitionsmacht weiter zu stärken.
Näheres zur Veranstaltung unter https://kviapol.uni-frankfurt.de/