Schader-Preis 2017 an Nicole Deitelhoff überreicht

Paul Kirchhof, Senat der Schader-Stiftung, Nicole Deitelhoff, Preisträgerin, Christine und Alois M. Schader, Klaus von Beyme, Laudator (Foto Christoph Rau)

Herrschaft und Widerstand in der Politik des globalen Zeitalters, Staatlichkeit, Völkerrecht und Entpolitisierung von Sicherheitsleistungen – wichtige Beiträge in der Friedens- und Konfliktforschung, mit denen Prof. Nicole Deitelhoff aktuelle gesellschaftliche und politische Debatten maßgeblich mitgestaltet. Für dieses Engagement hat die Schader-Stiftung der Politikwissenschaftlerin der Goethe-Universität den Schader-Preis 2017 überreicht. Die Preisverleihung fand vor rund 350 geladenen Gästen im Schader-Forum in Darmstadt statt.

In ihrem Vortrag zur Preisverleihung sprach die Preisträgerin über den Streit als Quelle der Erneuerung demokratischer Gemeinwesen. „Wenn die politische Lüge primär zum Symbol der Ablehnung des Establishments, der Ordnung und ihrer zentralen Institutionen wird, steht mehr auf dem Spiel als die kurzfristige Wirksamkeit eines Arguments. Es ist die Funktion öffentlicher Auseinandersetzung, die Entdeckung politischer Alternativen und ihre Verhandlung, die zur Disposition steht, weil ihr die Basis verloren geht“, sagte Prof. Deitelhoff.

Die Laudatio hielt Klaus von Beyme, Politikwissenschaftler von der Universität Heidelberg und Mitglied des Senats der Schader-Stiftung. „Die ‚Internationalen Beziehungen‘ als Teildisziplin unseres Faches haben sich professionalisiert. Deitelhoffs Beitrag zur Weiterentwicklung der Unterdisziplin war nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Anwendung auf Themen gewichtig. Die internationalen Beziehungen sind für sie weniger theorie- als themengesteuert. Wenn sich die weltpolitische Situation ändert, kommt es in der Wissenschaft zu großen Umbrüchen. Ein solches Ereignis scheint sich dank Trump, Putin und Erdogan gerade wieder abzuspielen und man darf gespannt sein, wie es die Politikwissenschaft umkrempelt“, heißt es in der Pressemitteilung der Stiftung.

Nicole Deitelhoff, geboren 1974, hat seit 2009 eine Professur für Internationale Beziehungen und Theorien Globaler Ordnungen an der Goethe-Universität inne und leitet eine Forschergruppe zu „Normativität im Streit. Normenkonflikte im globalen Regieren“ an der HSFK. Seit 2016 ist sie deren Geschäftsführendes Vorstandsmitglied. Zu ihren bekanntesten Veröffentlichungen zählt „Überzeugung in der Politik“ (Suhrkamp 2006), für die sie unter anderem den Heinz-Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erhielt. 2010 gab sie mit Jens Steffek einen Band zum Thema „Was bleibt vom Staat?“ heraus. Darüber hinaus ist Nicole Deitelhoff Mitglied des Direktoriums des Frankfurter Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität und leitet dessen Internationales Graduiertenprogramm (IGP).

Der Schader-Preis wird jährlich vom Senat der Schader-Stiftung verliehen und ist mit 15.000 Euro dotiert. Die Schader-Stiftung wurde 1988 von Alois M. Schader gegründet, um den Dialog zwischen Gesellschaftswissenschaften und Praxis zu fördern. Ein besonderes Anliegen des Stifters ist es, das Ansehen praxisorientierter Forschung in den Gesellschaftswissenschaften zu verbessern.

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Der Vortrag der Preisträgerin und weitere Dokumente zum Schader-Preis sind in Kürze verfügbar unter www.schader-stiftung.de/schader-preis

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Quelle: Pressemitteilung der Schader Stiftung vom 12. Mai

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