Goethe fragt, unsere Wissenschaftler*innen antworten: der Chemiker Martin Grininger

Goethe fragt, unsere Wissenschaftler*innen antworten. Zum Beispiel, warum sie Wissenschaftlerin bzw. Wissenschaftler geworden sind. Und was sie unbedingt noch herausfinden wollen. In der Reihe „Goethe fragt“ stellen wir fortlaufend kluge Köpfe der Goethe-Universität vor. Uns interessiert, woran sie forschen – und wer die Menschen hinter der Forschung sind.

Name: Prof. Dr. Martin Grininger
Profession: Chemiker
Arbeitsplatz: Institut für Organische Chemie und Chemische Biologie

Warum sind Sie Wissenschaftler geworden?

Mich fasziniert die Idee, als Erster Einblicke in die Natur zu bekommen oder nach eigener Kreativität naturnahe Systeme und Prozesse zu bauen.

Woran arbeiten Sie gerade?

Wir wollen Enzyme nutzen, um damit Chemie zu betreiben. So verwenden wir die Fettsäuresynthase, die natürlicherweise in den Zellen Fettsäuren synthetisiert, um damit Kohlenwasserstoffe von industrieller und medizinischer Bedeutung zu synthetisieren. Um das zu können, muss die Fettsäuresynthase zunächst umgebaut und dann in Mikroorganismen, wie z.B. Bäckerhefe, eingebracht werden.

Was wollen Sie unbedingt noch herausfinden?

Wie man mithilfe von Computermodellen Enzyme akkurat modellieren und präzise umbauen kann. Im Moment ist das Maßschneidern von Enzymen oft ungenau und man muss viel ausprobieren, um zu einer neuen gewünschten Funktion zu kommen.

Wie sieht Ihr idealer Arbeitstag aus?

Vielleicht mit etwas Lehre, aber auf alle Fälle habe ich Zeit, um wissenschaftliche Fragestellungen zu bearbeiten.

Worauf könnten Sie im Arbeitsalltag gut verzichten?

Auf das eine oder andere Gutachten.

An meinem Job mag ich

…den Austausch mit anderen Personen mit unterschiedlichem fachlichem Hintergrund.

Wie motivieren Sie Ihre Arbeitsgruppe?

Ich spreche mit meinen MitarbeiterInnen oft über die möglichen Entdeckungen und den Nutzen, die am Ende eines mühsamen Wegs stehen können.

Die Goethe Uni ist für mich

…ein guter Platz, um mich zu entfalten.

Was sollte die Gesellschaft über Ihre Forschung wissen? Was ist ein häufiges Missverständnis?

Chemie ist nicht böse, sie ist die Basis allen Lebens.

Mit welcher berühmten Persönlichkeit würden Sie gerne mal einen Tag tauschen?

Mit dem belgischen Radrennfahrer Wout van Aert.

Wie bekommen Sie den Kopf von der Forschung frei?

Mit meiner Familie in der Natur und am besten verknüpft mit Sport.

Prof. Dr. Martin Grininger gehört der Clusterinitiative SCALE an. Der Forschungscluster will mit modernen bildgebenden Verfahren aufdecken, wie Zellen sich selbst organisieren.

Mehr Infos
zu Prof. Griningers Forschungsthemen finden Sie hier.

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