10 Millionen Euro für junge Krebsforscher

Foto: UCT Frankfurt

Die Goethe-Universität ist einer von bundesweit fünf Standorten, die von einem neuen bundesweiten Förderprogramm der Deutschen Krebshilfe profitieren. Das Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum soll Forscherkarrieren in der Medizin fördern.

Die Deutsche Krebshilfe hat im Rahmen ihrer Jahrespressekonferenz am Mittwoch, dem 4. Juli 2018, ihr bundesweites Förderprogramm zur Nachwuchssicherung in der Krebsforschung vorgestellt und die Standorte der künftigen Mildred-Scheel-Nachwuchszentren bekanntgegeben. Der Fachbereich Medizin der Goethe-Universität und das Universitätsklinikum Frankfurt sind einer von bundesweit fünf Standorten, die in den kommenden Jahren von dem insgesamt 50 Millionen Euro umfassenden Nachwuchsförderprogramm
profitieren. Frankfurt hatte sich in einem sehr kompetitiven zweistufigen Auswahlverfahren durchgesetzt und mit seinem Konzept die internationalen Gutachter überzeugt. Für den Aufbau des Mildred-Scheel-Nachwuchszentrums erhält der Standort Frankfurt über einen Zeitraum von fünf Jahren insgesamt zehn Millionen Euro.

„Wir freuen uns außerordentlich über diese Förderung“, sagt Prof. Josef Pfeilschifter, Dekan des Fachbereichs Medizin der Goethe-Universität. „Mit dem Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum wollen wir die Ausbildung einer neuen Generation forschender Ärzte und Krebsforscher vorantreiben und erhoffen uns davon ganz neue Impulse und Dynamik, gepaart mit Expertise in der angewandten Krebsforschung. So können wir unseren Forschungsschwerpunkt Onkologie weiter ausbauen und zukunftssicher machen“, so Pfeilschifter weiter.

Forschende Ärzte („Clinician Scientists“) und auf dem Gebiet der Medizin tätige Naturwissenschaftler („Medical Scientists“) schultern nicht nur eine enorme Doppelbelastung, die oftmals zu Lasten der Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht. Auch ist eine wissenschaftliche Tätigkeit auf lange Sicht weder planbar noch berechenbar, wenn die Finanzierung ausschließlich von kurzfristig vergebenen Projektmitteln abhängt. Deshalb ist es besonders erfreulich, dass mit dem kürzlich bewilligten Frankfurt Cancer Institute (FCI) die geeignete konzeptionelle Basis für die Einrichtung des Mildred-Scheel-
Nachwuchszentrums geschaffen wurde.

„Unser Ziel ist es, die Hürden für eine Tätigkeit als Clinician Scientist oder Medical Scientist zu reduzieren und nachhaltige Strukturen auf- und auszubauen, damit die Nachwuchswissenschaftler langfristige berufliche Perspektiven erhalten”, erläutert Prof. Simone Fulda, Sprecherin des Mildred-Scheel-Nachwuchszentrums.

“Dazu gehören sichtbare und international anschlussfähige Karrierewege, die Schaffung attraktiver Zielpositionen sowie garantierte Kita-Plätze mit Randzeiten- und Ferienbetreuung zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie“, setzt Fulda hinzu. Als Direktorin des Instituts für Experimentelle Tumorforschung in der Pädiatrie hat sie dies in ihrer akademischen Laufbahn selbst erlebt. Seit Mai setzt sie sich als Vizepräsidentin für Forschung und Akademische Infrastruktur an der Goethe-Universität für Verbesserungen auf diesem Gebiet ein.

Foto: UCT Frankfurt

Am Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum werden neben dem Fachbereich Medizin weitere Fachbereiche der Goethe-Universität, das Universitätsklinikum Frankfurt, das Universitäre Centrum für Tumorerkrankungen (UCT) Frankfurt (eines der von der Deutschen Krebshilfe geförderten Onkologischen Spitzenzentren), das FCI, der Partnerstandort Frankfurt des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) sowie das Georg-Speyer-Haus beteiligt sein.

„Die großen Fortschritte der Krebsmedizin in den letzten Jahren waren das Ergebnis einer engen Verzahnung von Grundlagenforschung und klinischer Anwendung. Doch die Tätigkeit als Clinician Scientist ist ein zunehmender Spagat für die jungen Krebsmediziner. Mit geschützter Zeit für die Forschung wollen wir die Brücke zwischen Labor und Klinik stärken und die besten Köpfe der Krebsforschung für den Standort Frankfurt gewinnen. Es ist eine großartige Investition in die Zukunft: Heute die Nachwuchswissenschaftler fördern kommt den Krebspatienten von morgen zugute“, so Prof. Christian Brandts, Co-Sprecher des Mildred-Scheel-Nachwuchszentrums und Direktor des UCT.

Die Förderung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der frühen Berufsphase ist im Leitbild der Goethe-Universität zentral verankert. Das Mildred-Scheel-Nachwuchszentrum wird entscheidend dazu beitragen, eine Lücke im Portfolio der Nachwuchsförderprogramme zu schließen.

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