Astronomie-Auszeichnung für Ereignishorizont-Teleskop-Forschungskollaboration

Das erste Bild eine schwarzen Lochs im Herzen der Galaxie Messier 87 wurde von der Forschungskollaboration „Ereignishorizont-Teleskop“ (Event Horizon Telescope, EHT) aufgenommen. (Foto: EHT-Kollaboration)

Im April 2019 hat die Ereignishorizont-Teleskop(EHT)-Forschungskollaboration – ein internationaler Forschungsverbund, dem auch Physiker:innen der Goethe-Universität angehören – das erste Bild eines Schwarzen Lochs veröffentlicht. Das schwarze Loch bildet den Kern der Galaxie M87. Die Aufnahme war möglich geworden durch die Auswertung der Signale von Radioteleskopen rund um den Erdball, die gemeinsam ein virtuelles Teleskop bilden: das EHT. Für diese Teamleistung hat die Königlich-Britische Astronomische Gesellschaft (RAS) die EHT-Kollaboration heute mit ihrem Group Achievement Award (A) geehrt. 

In ihrer Laudatio führt die RAS aus, dass dieses Bild bereits Millionen Menschen begeistert habe und dies auch künftig tun werde. Es stelle einen wichtigen Meilenstein des menschlichen Entdeckergeists und des wissenschaftlichen Fortschritts dar, und es eröffne vollkommen neue Zugänge, um die Physik der Akkretion rund um supermassive schwarze Löcher zu untersuchen (also die ständige Materieaufnahme durch das schwarze Loch). Ferner sei die Realisation des EHT eine äußerst schwierige Herausforderung gewesen, die nur durch Jahrzehnte intensiver und harter Arbeit durch die dreizehn beteiligten Institutionen, einer Vielzahl von Forschungsorganisationen und den 340 beteiligten Wissenschaftler:innen geleistet werden konnte: „Dies ist eines der schönsten Beispiele für den Erfolg einer Zusammenarbeit von Forscherinnen und Forschern rund um die Welt.“

Um solch einzigartige Beobachtungen machen zu können, vereint das EHT die Leistung von Radioteleskopen rund um den Globus, die den Weltraum im Millimeter-Wellenbereich beobachten können. Zu ihnen gehört das ALMA Interferometer in den Chilenischen Anden, das von einer weltweiten Forschungskollaboration betrieben wird.

Die Auszeichnung der RAS wird für herausragende Leistungen großer Forschungskonsortien in allen Bereichen der Astronomie verliehen. Zu den Preisträgern gehörten unter anderem 2018 das Planck-Team und 2017 das LIGO-Team.

Prof. Luciano Rezzolla, Leiter der EHT-Gruppe in Frankfurt und Mitglied des EHT-Leitungsgremiums, freut sich über die Auszeichnung: „Was für ein guter Start ins neue Jahr! Das ist eine bedeutende Anerkennung für die Power von Teamarbeit und erinnert uns daran, dass wir alle zusammen auch die schwierigsten Ziele erreichen können, genauso wie wir es gerade mit der Überwindung der Pandemie versuchen.“ 

Die Jahreskonferenz 2019 der EHT-Forschungskollaboration in Hilo, Hawaii. (Foto: EHT-Kollaboration)

RAS: The Royal Astronomical Society (ras.ac.uk)
EHT: https://eventhorizontelescope.org/

Weitere Informationen: 
Prof. Dr. Luciano Rezzolla
Chair of Theoretical Astrophysics
Institute for Theoretical Physics
Phone: +49-69-79847871/47879
rezzolla@itp.uni-frankfurt.de

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